10 Jahre Staatsstreich-Blog

Dieser Blog, der aus einem unveröffentlichen Manuskript entstanden ist, ist vor kurzem 10 Jahre alt geworden. Inhaltlich und ideologisch hat er sich in dieser Zeit zwei, drei Mal gemausert. Leider hat sich auch einiges Falsche und Ungenaue eingeschlichen und eine Reihe – manchmal nur impliziter – Fehleinschätzungen wurde getroffen. Wesentliche Positionen etwa zu Nation und EU, Finanz- und Geldsystem, zu fossilen Treibstoffen, Klima und Technologie(folgen) haben sich dagegen kaum oder gar nicht verändert. staatsstreich.at, das sich als heterodox versteht, ist mit Ausnahme von geschätzt 30 – 40 Gastbeiträgen unter einem Pseudonym selbst verfasst (und natürlich auch finanziert).

Vorbemerkung: Ursprünglich wollte ich einen Parforçeritt durch besagte zehn Jahre unternehmen, bin aber davon abgekommen, nachdem ich gesehen habe, dass sich mittlerweile knapp 2.500 Einträge zusammen geläppert haben.

Und eine “Entschuldigung” für das unübliche Nichtfreischalten von Kommentaren bringe ich auch jetzt, nach einem Jahrzehnt nicht vor

- um von der Benamsung ganz zu schweigen, die auf meinen unveröffentlichten Buch-Text zurück geht (“Staatsstreich in Zeitlupe”). Wer Angst hat, einen Blog namens staatsstreich.at anzusurfen, soll Thor verwenden oder das Lesen überhaupt bleiben lassen.

Die EU und das üble Treiben ihrer sich nationale Politiker nennenden Spießgesellen (und – innen) war um 2014 der inhaltliche Ausgangspunkt, der sich, nachdem er diesem Blogger langweilig geworden war, “verbreiterte”.

Finanzsystem & Peak Oil

Ein weiteres, hier oft “angezogenes” Thema ist unser Fiat Money-System mit gelegentlichen Weiterungen auf staatliche Kriegs- und Wohlfahrtssysteme

(mit Letzteren hat auch meine durchgängig kritische Haltung gegenüber Massenimmigration nach Westeuropa zu tun).

Quasi als Kontrapunkt zum Fiat-System durften Edelmetalle, speziell Gold, thematisch nicht fehlen, das – so auch meine heutige Überzeugung – über den sg. Futuresmarkt (Derivative) “preislich gemanagt” wird

(nicht ständig und unabhängig von den jeweiligen Produktionskosten, aber doch so, dass keine zu großen  Erwartungen  “malkontenter” Sparer und Einkommensbezieher entstehen; charttechnische Wendepunkte bzw. Trendlinien drängen sich für ein solches “Preismanagement” geradezu auf – “painting the chart”).

Das funktioniert mittlerweile freilich mehr schlecht als recht, weswegen man zunehmend glaubte, mit De facto-Verkaufsverboten für Banken bzw. den Einzelhandel weiter zu kommen (Beschränkung von Bar-Transaktionen, Ausweispflicht etc).

Der diesbezüglich letzte Informationskriegs-Schrei vor allem für “techno-affine, junge Zielgruppen” sind Kryptowährungen, namentlich Bitcoin, die IMO eine Alternative zum Fiat-Money vorgaukeln

(mehr dazu in einzelnen Beiträgen, beispielsweise in den beiden Besprechungen hier und hier).

Bitcoin & Co.sind aber – das muss ich zugeben – heute speziell unter (wirtschaftsideologischen) “Austrians” ein heißes Eisen, mit denen ich sonst viele Positionen teile, beispielsweise die Abscheu vor jeder Form von Etatismus.

Mit der Meinung vieler “Austrians”, dass es letztlich keine materiellen Beschränkungen und somit auch keine Grenzen des (Wirtschafts-)Wachstums gebe, habe ich auch so meine Probleme.

Wir leben auf einem finiten Planeten mit finiten natürlichen Ressourçen und wer das abstreitet oder verdrängt, hat etwas falsch verstanden.

Im noch besten Fall zieht er/sie Beispiele aus den vergangenen 200 Jahren heran um etwas zu “widerlegen”, was für einen Adam Smith noch selbstverständlich war:

nämlich dass Ökonomie etwas mit dem Management von knappen Ressourçen zu tun hat und dass sich längst nicht alle Rohstoffe “substituieren” lassen.

Adam Smith stellte sein Hauptwerk vor dem Anbruch des Kohlezeitalters fertig

und nicht einmal dem etwas jüngeren Thomas Malthus kann man heute ernsthaft vorwerfen, dass er kein “Zeitalter dichter Energie fossilen Ursprungs” vorhergesehen hat.

Im Rückblick und mit den heute zur Verfügung stehenden Tools ist es freilich ziemlich klar, dass die Explosion der zur Verfügung stehenden Primärenergie mehr bedeutet als eine zufällige Korrelation mit der Weltbevölkerung.

Der beispielsweise hier abzurufende Chart zeigt darüber hinaus, dass die vergangenen 200 Jahre energetisch als “fossile Etappen” zu verstehen sind, in deren Zug Erdöl die Kohle abgelöst hat

und dass jetzt eigentlich Erdgas an der Reihe wäre

- nur dass sich Letzteres halt – wie sich immer mehr zeigt – als leere Hoffnung entpuppt.

Neben derlei “geschichtsphilosopischen Gründen”war es die langjährige, auch beruflich bedingte Beobachtung diverser Förderlandschaften, die diesen Blogger in die Spur der oft geschmähten Peak Oil-Theorie brachte.

Das Thema ist zu komplex um quasi zwischen Tür und Angel abgehandelt zu werden,

aber man darf davon ausgehen, dass der nordamerikanische Investmentbanker Matthew Simmons mit seinem “Twilight in the Desert” dem Grunde nach recht hat(te) – siehe dazu auch einen jüngeren G&R-Text,

ebenso wie Art Berman, der den US-amerikanischen Shale Oil-Boom einmal als “Pensionsfeier” charakterisiert hat.

Wer´auf “staatsstreich.at” einen einzelnen Beitrag zu diesem Thema sucht, der lese etwa “Bob Hirsch und die Fehlprognosen der Peakoilistas”, ein Text, der 16 Jahre nach dem originalen Hirsch-Report erschienen ist.

Klima

Auch dass Peakoilistatum und Klimawachelei nicht immer nur im Doppelpack vorkommen, könnte man aus der Lektüre dieses Blogs erfahren.

Schlimmer noch: Wer heute glaubt, dass Emissionsbeschränkungen in den sg. Industrieländern die Erderwärmung stoppen können, wird hier für einen Dodl gehalten,

mindestens aber für eine Person, die nicht imstand ist, einfache Statistiken zu lesen

zum Beispiel die Seite 12 der Statistical Review of World Energy 2023,

der zu entnehmen ist, dass die EU und die USA zusammen nicht einmal 22 Prozent der (angeblich so relevanten) weltweiten Kohlendioxid-Emissionen stellen, was definitiv zu wenig wäre um das “Ruder herumzureißen”, sollte die komische Theorie doch stimmen (bei den CO2-Äquivalenten schaut’s übrigens ähnlich aus).

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Es ist mir auch ziemlich  Blunze, wie viele angebliche oder wirkliche Wissenschaftler, Studienräte Journos oder Polititcos sich gläubig geben und ob ausgewählte junge Zielgruppen nun engagiert oder bloß dämlich sind

- Schmarrn bleibt Schmarrn, auch wenn dieser über Jahrhunderte Bestand hat wie jener von Ptolemäus.

Früher, durch viele Jahrtausende hindurch, haben “agraische Gesellschaften” – wohl korrekterweise – die Sonne für den Haupttreiber des Klimas gehalten – ohne freilich um deren Zyklen und Gesetzmäßigkeiten Bescheid zu wissen.

Das ist heute anders, weil es eine echte Wissenschaftsgeschichte der vergangenen sagen wir: 300 Jahre gibt,

und obwohl sich angebliche Wissenschafter ganz sicher sind, dass das von menschlichen Verbrennungsvorgängen freigesetzte Kohlendioxid die Hauptursache der Erderwärmung sei (was zu bezweifeln ist; weniger aber z.B. die Auswirkungen von großen Rodungen auf den regionalen Wasserhaushalt).

Nun, es gibt auch andere Wissenschaftler, die, zugegeben, keine von der Journaille zugeteilte Publizität bekommen wie beispielsweise Valentina Zharkova.

Dieser Blogger traut sich derzeit nicht zu bewerten, ob die Northumbria-Wissenschaftlerin mit der Vorhersage eines unmittelbar bevorstehenden Großen Solaren Minimums (“GSM”) recht hat, ihre Einlassungen sind jedoch so konkret, dass sich in 20 Jahren sehr wohl ein Urteil über diese fällen lässt

- was wohl bereits jenseits meiner persönlichen Lebenszeit sein mag, aber nicht von jener von Jüngeren und Gesünderen,

sofern diese wirklich länger leben (was beileibe nicht selbstverständlich ist).

Pseudo-Seuche

Dieser Blogger, der zeit seines früheren Lebens ein wahrscheinlich viel zu gutgläubiger Fan der Schulmedizin war, entwickelte sich während der sg. Pandemie-Jahre erst vom Skeptiker zum Kritiker und schließlich zu einem ausgesprochenen Gegner der sg. Maßnahmen,

die nicht nur dem “Geist” der vorangegangenen Jahrzehnte widersprachen (“mündiger Patient”),

sondern die auch – schon damals absehbar – sozioökonomische Effekte zeitigen würden, die kumuliert auf den mittelfristigen Zusammenbruch des Weltsystems hinausliefen.

Das wollten weder der angebliche medizinische Sachverstand, noch die Journaille, noch sonstige Adepten des sg. europäischen Sozialmodells wahr haben.

und wer gegen den Stachel der pseudomedizinisch bevollmächtigten Politicos & Verbands-Honchos löckte, konnte Job, Bewegungsfreiheit und guten Ruf verlieren. “Um in Ruhe gelassen zu werden”, ließen sich in den “Industrieländern” schließlich 70 – 80 Prozent der impfbaren Bevölkerung “impfen”.

Ukraine-Krieg

Etwas Ähnliches wiederholte sich beim (formellen) Ukraine-Krieg ab 2022, der tatsächlich erst nach dem Einmarsch russischer Truppen in der Ostukraine losging.

Von einer “full scale invasion” der Ukraine konnte zwar keine Rede sein – ebensowenig wie die Schweinebucht 1961 eine “full scale invasion of Cuba” war

- das hinderte die Journaille freilich nicht daran, diese Sprachregelung zu übernehmen (oft dieselben Leute, die sehr wohl einräumen, dass Mexico DF oder Havanna außenpolitisch-militärisch nicht einfach tun können, was sie gerade wollen – Völkerrecht hin oder her).

Genausowenig kann in einer Welt der Großen Mächte Kiew tun und lassen, was es will.

Dieser Blogger bemüht sich, das in Rechnung zu stellen und auf Kriegstreiberei zu verzichten, worin sich ein guter Teil der MSM-Journaille ergeht.

Das heißt natürlich nicht, dass Putin & Co. in diesem Blog “aus der Hand gefressen wird”.

Auch die Russische Föderation ist ein tendenziell übergriffiger Staat, der freilich den Vorteil hat, sich außerhalb seiner zentralen Machtbereiche nicht so recht durchsetzen zu können.

Anders als für viele Legacy-Medien ist es für diesen Blog keine ausgemachte Sache, dass CIA und deren Alliierte die Nordstream zerstört haben – bloß weil Seymour Hersh das behauptet

und das eher absurde russische Propaganda-G’schichterl von Indien als Veredler von russischem Ural-Crude findet hier keinen Widerhall. Mittlerweile ist es um diese Ente sowieso ziemlich ruhig geworden,

und die Inder importieren ihre gewohnten 16 Prozent russisches Crude, das tatsächlich von Nord nach Süd  durch den Suez-Kanal muss.

Die Inder, die anders als beim “Sonderverkauf” vor etwa einem halben Jahr die Sovcomflot-Tanker  nicht einfach mit “frisch gedruckten Rupien” bezahlen können, machen sich mittlerweile Sorgen um die Belieferung durch Sovcomflot-Schiffe, die unter die – für Indien zunächst verschobenen – US-Sanktionen fallen.

Jedenfalls scheinen die Inder ohne die von denen transportierten 170.000 Barrel pro Tag auskommen zu können.    :mrgreen:

Unabhängiger Journalist

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