Nach dem Wahlsieg Donald Trumps ist der Pariser Klimavertrag noch ein bisserl mehr heiße Luft als er es ohnedies schon war. Er dient nur noch dazu, die bei CO2 sowieso nicht mehr ins Gewicht fallenden Europäer in die Pflicht zu nehmen. Brüssel repräsentiert den weltweit einzigen Staatenblock, der bereit ist, quantifizierbare Emissionseinschnitte zu Lasten der eigenen Bürger umzusetzen.
Nicht, dass einigermaßen realistische Beobachter Barack Obamas Showeinlage von Hangzhou ernst hätten nehmen können – allen musste klar sein, dass Präsidenten (Exekutiven) selbst verhandelte Abkommen nicht auch noch ratifizieren können – jedenfalls nicht in westlichen Systemen.
Aber es hätte ja sein können, theoretisch.
Es hätte ja sein können, dass Hillary Clinton die Wahl vom 8. November gewinnt und dass bei den gleichzeitig stattfindenden Teilwahlen der Senat umgepolt worden wäre und/oder dass das Repräsentantenhaus eine demokratische Mehrheit bekommen hätte.
Dann hätte sich vielleicht etwas machen lassen.
Das war aber nicht der Fall. Gewonnen hat der angebliche Klimaleugner Donald Trump und Senat und Repräsentantenhaus blieben mit absoluter Mehrheit in republikanischer Hand.
Dass die von der Obama-Mannschaft vorgelegte Intended Nationally Determined Contribution noch umgesetzt wird, ist damit auszuschließen, jedenfalls nach menschlichem Ermessen.
Eine Wiederholung der Aufführung vom Kyoto-Protokoll ist so gut wie sicher. Damals unterzeichnete noch Bill Clinton für die USA und sein Nachfolger George Bush, vor allem aber der republikanisch dominierte Senat, sorgten für den Rückzug.
Ein Polit-Fake und ein reueloser Sünder
Doch zurück in die Gegenwart.
Wie bekannt, hat sich die Administration des scheidenden US-Präsidenten”verpflichtet”, in den USA bis 2025 26 bis 28 Prozent Emissionen einzusparen – ein Ziel, das an und für sich gar nicht so dumm wäre, angesichts des Umstands, dass die USA um 50 Prozent mehr emittieren ( = Energie verbrauchen) als z.B. die EU (per capita überhaupt mehr als das Doppelte), siehe z.B. die Zahlen in dieser Datenbank
Ein bisschen Diät hätte den Freunden jenseits des Atlantiks nicht geschadet, auch wenn die USA energiemäßig unvergleichlich besser dastehen als Europa.
Obamas Verpflichtung war aber von Beginn weg reine Show, bei der der Rest der Welt aus verschiedenen, meist wohl verstandenen eigenen Interessen mitgespielt hat.
Das führte auch zur gefakten Ratifizierung und nur deswegen konnte großmächtig verkündet werden, dass der Klimavertrag am 4. November 2016 in Kraft treten werde; jener Vertrag, in dem 170 Regierungen feierlich und rechtsverbindlich erklären, dass sich die Erde nicht um mehr als durchschnittlich zwei Grad erwärmen darf.
Die USA sind aber nur der zweitgrößte Emittent von Treibhausgasen.
Der größte Emittent ist die Volksrepublik China, die etwa drei Mal mehr Treibhausgase ausstößt als die EU (per capita liegen die 500 Millionen Euros und die 1,3 Milliarden Chinesen in etwa gleichauf).
Im Gegensatz zu Brüssel hat Peking aber darauf verzichtet, quantifizierbare Ziele zur Reduzierung seiner Emissionen vorzulegen. Es hat lediglich erklärt, nach 2030 keine zusätzlichen Treibhausgase mehr auszustoßen (obwohl der chinesische INDC doppelt so lang wie jener der EU ist und von ebenso schicken wie hohlen Phrasen nur so wimmelt).
Irrelevante europäische Musterknaben
Das stört die Euros, an deren Spitze entweder Dummbeutel oder Verräter stehen, nicht im geringsten.
Die EU hat sich bereits mit Feuereifer daran gemacht, ihren Völkern die bittere Medizin der Energiearmut zu verabreichen – die Junckers und Schulzens ebenso wie die Hendrickse und Rupprechters.
Nach Paris, wo sich die EU bereit erklärt hatte, weitere 20 Prozent ihrer Emissionen einzusparen, benötigten die EU-Politicos gerade einmal sieben Monate um ein internes burden sharing zu “vereinbaren”.
Das muss Europa-Rekord sein (man könnte auch sagen: Kunststück – wahrscheinlich hat der Lügenbaron die Zahlen einfach diktiert).
Drei Monate danach, vier Wochen vor der Inszenierung der Inkrafttretung, ließen die gründlichen Deutschen bereits sickern, dass sie ab 2030 neue Autos mit internen Verbrennungsmotoren verbieten würden, siehe dazu etwa hier.
Das ist auf der bestehenden Argumentationsbasis Klima-CO2 aber reiner Hochverrat – man könnte etwas weniger scharf auch Untreue dazu sagen: bewusstes Agieren zum Nachteil der “eigenen Firma”, deren Interessen das Management ja eigentlich wahren müsste.
Das deshalb, weil die Europäer “Vermögensnachteile” (= Nachteile in der Lebenshaltung) in Kauf nehmen müssen, wenn ihre “Firma” vorab auf den Einsatz nettoenergiereicherer Brennstoffquellen verzichtet - ohne dass dadurch mitgeholfen würde, Schaden vom Großen und Ganzen, der Welt abzuwenden.
Letzteres ist deswegen so, weil die Europäer heute nur mehr für elf Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich sind und die 0,8 Gigatonnen CO2-Äquivalente, die die Europäer bis 2030 noch reduzieren wollen, gar nicht mehr ins Gewicht fallen.
Die UNEP hat das bereits vor Monaten ausgerechnet und erst vor wenigen Tagen mit der Veröffentlichung einer 80-seitigen Studie noch einmal bekräftigt.
Ginge es tatsächlich um das, was immer behauptet wird, müssten selbst auf der Basis der zugesagten Reduktionen – also inklusive Obama-INDC – weitere 12 Gigatonnen CO2-Äquivalente “aufgebracht” werden (die Studie ist, davon abgesehen, selbst ein Problem, weil sie aus offenkundig politischen Gründen den größten Klimasünder “streichelt”).
Das heißt: Auf dem Boden der CO2-Klimatheorie, auf dem die europäischen Umweltpolitiker ja angeblich agieren, machen sie ebenso selbstschädliche wie zwecklose Zugeständnisse, welche, die absehbaren Schaden für das Weltklimasystem nicht abwenden können.
Die europäischen Politicos agieren so, weil sie intellektuell den CO2-Warmisten vollkommen ausgeliefert und der Meinung sind, dass es ihnen gestattet sei, zum Nachteil der eigenen Staatsbürger “untreu” zu werden sowie dass sie nicht belangbar, weil gewählt seien.
Es gibt noch einige “kleinere” G-20-Player wie beispielsweise Australien, die ähnliche Selbstverpflichtungen vorgelegt haben wie die Obama-USA.
Bei denen wird sich jetzt, nach dem Trump-Sieg, erweisen, was ihre INDCs “wert sind”. Aber Kanada, Australien, Japan & Co. fallen ebensowenig ins Gewicht wie die EU. Die Musik spielt in China und den USA.
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Davon abgesehen, stehen die Chancen gut, dass die zugrundeliegende Theorie von der menschengemachten Erderwärmung sowieso Mumpitz ist.
Allerwenigstens sollte interessierten Laien bewusst sein, dass es sich um eine Theorie handelt, die auf kaum nachvollziehbaren Modellrechnungen, möglicherweise zufälligen Korrelationen und handfester Machtpolitik über Wissenschaftsbudgets beruht.
Diese interessierten Laien sollten sich auch bewusst sein, dass vier der fünf letzten Sonnenzyklen (vor 1996) außergewöhnlich stark waren, und dass das eine wenigstens ebenso plausible Erklärung der “Erderwärmung” liefert wie AGW-Theorie.
Die Menschheit kann froh sein, wenn sie in den nächsten Jahrzehnten nicht wieder eine kleine Eiszeit erlebt wie in der frühen Neuzeit – siehe dazu u.a. diesen Blog.
Ich kann es nicht beweisen, aber – der Name des heute gespielten Spiels ist ein ganz anderer. Er lautet: Auslaufen der (“energiewirtschaftlich gangbaren”) Versorgung mit Erdöl.
Auch das ist eine Theorie, aber eine, die sich ganz gut argumentieren lässt.
Bild: Love Krittaya, via Wikimedia Commons