14 von 37 “unbegleiteten” unter 14-Jährigen, die am Freitag aus Traiskirchen wegverlegt werden sollten, waren unauffindbar und konnten daher nicht in ihre neuen Bleiben in Wien transportiert werden – was eine der handelnden drama queens zur “Katastrophe für die Verwaltung” erklärte. Rund um die ebenso raren wie begehrten unbegleiteten Kinder hat eine extreme Taktiererei eingesetzt.
Offensichtlich eignet sich diese Gruppe am besten, Moral zur Schau zu stellen – und vom eigentlichen Charakter des Asylantenstroms abzulenken. 80 Prozent der 28.311 Asylwerber sind männlich und 94 Prozent der Asyl suchenden Minderjährigen sind älter als 14 (Zahlen für das erste Halbhahr 2015, hier abrufbar). Das bedeutet: Echte Familien bzw. Kinderflüchtlinge sind in einer klaren bzw. extremen Minderheit.
Bezogen auf die Gesamtzahl der Asylwerber in Österreich machen unbegleitete Kinder gerade einmal 0,7 Prozent der Ankommenden aus – und angesichts des Umstands, dass diese Gruppe schon immer prioritär aus den Erstaufnahmezentren entlassen wurde, sollte man sich zunächst fragen, ob die angeblich verschwundenen 14 Kinder überhaupt existieren.
Doch Kinderflüchtlinge regen die Imagination am stärksten an und lassen das goldene Wienerherz sofort schmelzen, auch das der Schreiberlinge. Deren Aufgabe wäre es eigentlich, das Rührstück mit der gebotenen Nüchternheit zu kontextualisieren. Aber nichts da ! Der Platz in der Zeitung ist knapp und die Durchsagen etwa des Wiener Bürgermeisters genießen Priorität gegenüber dem Herstellen von Zusammenhängen.
Diese bestehen aus Agitprop wie etwa das zusätzliche Angebot Häupls, das, genau besehen, eher an die kreißenden Berge erinnert, die ein Mäuslein gebaren. Wien, erklärt Häupl, will alle drei Dutzend unbegleiteten Kinder aus Traiskirchen aufnehmen ! Aber warte – das ist noch nicht alles !
Zudem könnte die Stadt zusätzliche Plätze für 150 Familien und 150 unbegleitete minderjährige Personen schaffen.”
Wahnsinn ! Das sind gut und gern tausend Personen !
Doch ach – wo, bitteschön, bringt Wien die restlichen 14.000 Menschen unter, die seiner Quote entsprechen, wenn die bis Jahresende erwarteten 80.000 Asylwerber wirklich eintreffen?
Heuchelei & Schattenboxen so weit das Auge blickt.
Es gibt nur zwei Parteien, die derzeit in dieser Frage nicht heucheln. Das ist einmal die FPÖ, die Partei mit der angeblich größten Asylkommpetenz. Sie will die Zahl der Antragssteller an die vorhandenen Kapazitäten anpassen. Und das sind die Grünen, die – im Gegenteil – gewillt sind, die Grundversorgung an den Zufluss der Asylanten anzupassen, egal wen das wieviel kostet.
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