Der “politisch wackelnde” italienische Premier Mario Draghi, eigentlich ein Emissär aus dem Zentrum der EU, hat Montag in Algier eine neue Kasperliade geliefert, die seine Landsleute angesichts möglicherweise ausbleibender russischer Gaslieferungen beruhigen soll. Um vier bzw. sechs Milliarden Kubikmeter will Algerien heuer mehr liefern als 2021, hieß es, woraufhin die pseudokritische italienische Qualitätspresse die Weihrauchfässer zu schwenken begann. Blöderweise scheint niemand nachgerechnet zu haben, dass vier Milliarden m3 grad einmal 6 Prozent des Jahresverbrauchs des Stiefelstaats darstellen und in keiner Weise den drohenden Ausfall von 27 Mrd. Kubik aus Russland kompensieren können.
Eigentlich sollte die Journaille selbst derlei Rechenübungen durchführen, aber die scheint in Italien noch stärker korrumpiert zu sein wie ihre Berufskollegen im deutschen Sprachraum.
Die algerisch-italienische Pipeline unter dem Mittelmeer ist zwar voll ausgelastet, aber vielleicht schwimmen Draghi oder Tebboune ja mit ein paar Küberln über’s Mittelmeer.
Hilfreich wäre es zweifellos, wenn Algerien demnächst “nachweisen” könnte, dass von dort geliefertes Gas via Spanien ins verfeindete Marokko geflossen ist (Westsahara).
Wie derlei gehen soll, steht auf einem anderen Blatt,
aber hey, dumme Ausreden gibt’s in milliardenfacher Ausfertigung und was Washington & Moskau können, kann Algier allemal.
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