Euro-Gaskrise: Ein “anderer Klimawandel” in Mitteleuropa?

Während Westeuropa auf einen milden Winter zuzusteuern scheint, ticken die Wetter-Uhren in Mitteleuropa anders. Ungarn, die Slowakei und Österreich weisen weiter extrem niedrige Füllstände in ihren Gas-Speichern auf – ein Bild, das in den vergangenen Monaten deutlicher geworden ist und das sich jüngst verstetigt hat. “Die Russen” können an der Misere, wenn überhaupt, maximal zur Hälfte “schuld sein”. AGSI_27_02Eher ist das Wetter das Hauptproblem. Oder steckt gar der Klimawandel dahinter – womöglich ein ganz anderer als der, den die öst. Verkehrsministerin gewordene Klima-Trulla im Auge hat?

Mein aktueller wöchentlicher Überblick über die “relativen Speicher-Stände” des AGSI-Systems zeigt quer über den Kontinent eine Gegenbewegung zu den Spitzenwerten der Vorwoche, die milde Temperaturen anzeigten.

Deutschland z.B. weitete vergangene Woche sein Minus gegenüber dem Vergleichstag des Vorjahres um mehr als vier Prozentpunkte auf – 6,4% aus

und das gesamte AGSI-Europa verschlechterte sich um fast einen Prozentpunkt.

Trotzdem ist derlei nicht wirklich Besorgnis erregend – auch kaum die weitere Verschlechterung Ungarns in der vergangenen Woche (nicht “per se”).

Es handelt sich hier wohl um “normales Oszillieren” vor dem Hintergrund

  • des langen Winters 2021
  • sowie von – aus mehreren Gründen – geringeren Speicherständen zu Beginn der laufenden  Heizsaison vor vier Monaten.

Wesentlich beunruhigender erscheint diesem Blogger die Verstetigung der “relativen Speicherstände” in Mitteleuropa bei etwa – 50 Prozent zu sein (deutlich mehr im Fall von Österreich und Ungarn).

Diese “Errungenschaft” ist höchstens zu 40 – 70 Prozent auf die geringere Befüllung der in diesen Ländern regulierten Gas-Kavernen am 1. November 2021 zurückzuführen.

Der Rest geht auf Temperatur bedingte Mehrentnahmen im Vergleich zum Vorjahr zurück

(wobei die Argumentation, dass die russischen Lieferanten für das “Start-Handicap” verantwortlich wären, für sich selbst nicht besonders überzeugend ist).

Folgend eine Tabelle, in der die “relativen Speicherstände” von A, H und SK zu Beginn der laufenden  Heizsaison mit jetzt verglichen werden und in der derenVerschlechterung seither beziffert wird.

Die Daten stammen von AGSI, das Rechenwerk kommt von diesem Blogger.

Rel. Speicher 1.11.2021 Rel. Speicher 27.2.2022 Veränderung in pp
A  - 38%  - 53,6%  - 15,6
H  - 23,4%  - 58%  - 34,6
SK  - 30,6%  - 49,5%  - 18,9

Wetter Hauptverdächtiger

Die auf den ersten Blick plausibel erscheinende Erklärung, dass vergangenes Jahr in der Heizsaison Gas geliefert worden wäre, das heuer nicht gekommen ist, trägt auch nicht.

Abgesehen davon, dass die heurigen “injections” höher sind als die vom vergangenen Jahr, spielte sich diese Veränderung auf sehr bescheidenem Niveau ab.

Im Winterhalbjahr existiert eine mehrmonatige “quiet period”, in der nichts eingeschossen und nur verbraucht wird, wie die AGSI-Daten zeigen.

Die Befüllung der entleerten europäischen Speicher beginnt erst wieder im April und Mai, oder genauer: bisher war das der Fall.

Bleibt als Erklärung des Phänomens nur mehr das Wetter (wenn man von prinzipiell möglichen, politisch motivierten Verschiebungen großer Gas-Mengen an andere Speicher-Orte absieht).

Die Klima-Hypothese

Oder ist es gar “das Klima”, nämlich ein kälter werdendes K.?

Das ist nicht so unsinnig wie in der Wolle gefärbte CO2-Warmisten uns glauben machen wollen

- wenn man nämlich die Sonne(nzyklen) als primären Klimatreiber sieht, wie das z.B. Valentina Zharkova tut.

Ihr Ansatz von einem bevorstehenden weiteren Solaren Minimum könnte das mitteleuropäische Phänomen gut erklären.

Aber ich räume ein, dass Zharkovas “neue Kleine Eiszeit” ein weltweites Phänomen wäre und sich (wenigstens) im westeuropäischen Gasverbrauch widerspiegeln müsste -

was bisher nicht der Fall ist.

Unabhängiger Journalist

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