Ein Frühstart der kontinentalen Gaslieferungen durch Norwegen hat in den vergangenen Wochen die relativen Speicherstände Westeuropas sukzessive verbessert und die Storage-Lage am Beginn der neuen Liefersaison entspannt. Äußerst fraglich ist freilich, ob dieser Sprint durchgehalten werden kann und ausreicht, russisches Gas zu ersetzen.
Die relativen Speicherstände liegen mittlerweile fast überall über den Werten von vor einem Jahr
und wo das nicht der Fall ist, haben nennenswerte Zuflüsse eingesetzt, wie beispielsweise in Ungarn und Italien (wahrscheinlich aus unterschiedlichen Quellen: Russland/Algerien).
Der in Wien regulierte Bereich (“Österreich”) hat eine Atem beraubende Aufholjagd hinter sich und liegt beim Speicherstand inzwischen nur mehr zehn Prozent unter den Vorjahreswerten. Hauptgrund dafür waren massive “Zuschreibungen”, die die Injections von vor exakt einem Jahr in den Schatten stellen.
Wahrscheinlich handelt es sich auch hier um durchgeleitetes norwegisches bzw. US-amerikanisches Gas
- es ist aber auch möglich, dass der neue Brennstoff aus Russland kommt, so wie wohl beim Nachbarn Ungarn.
Die Slowakei konnte in den vergangenen Wochen ihren relativen Storage-Wert zwar um ca. 10 Prozentpunkte verbessern, es hat dort wenigstens während der vergangenen sieben Tage aber nur geringe Zuflüsse (knapp 400 GWh) gegeben.
AGSI-Europa hat zuletzt in toto ca. 22.000 GWh umgerechnete Zuflüsse verbucht, gut 100 Prozent mehr als die Lieferungen während der letzten April-Woche des Vorjahres.
Das heißt frelich nicht, dass dieses Muster über die kommenden sechs Monate aufrecht erhalten werden kann
(um von der nächsten Heizsaison gar nicht erst anzufangen).
Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.