Ohne Moos nix los auch in Venezuela

Während Venezuela auf Millionen Barrel unverkäuflichem Öl sitzt und alle Welt sich fragt, ob die USA nun militärisch intervenieren, läuft die Eieruhr des venezolanischen Regimes ab. So wenig populär der von den USA gepushte “Alternativ-Präsident” sein mag und so offenkundig der Interventionismus der Yanquis auch ist – die Fakten sind was sie sind. Die Sanktionen haben nun auch das verbliebene Dollar-Rinnsal unterbrochen und es ist nur mehr eine Frage von Tagen/wenigen Wochen bis Maduro & Co. “aufgeben müssen”.

Das ist jedem klar, der weiß, dass Venezuela im vergangenen Jahr 92 Prozent seiner Einkünfte aus dem Ölexport bezog, dass mehr als die Hälfte davon in die USA ging und dass sich nicht abzeichnet, dass die zweit- und drittbesten Kunden, Indien und China, den Verlust der US-Ausfuhren nur einigermaßen wettmachen können/wollen - siehe dazu den Chart in diesem Artikel.

Die venezolanische Ölproduktion ist seit Mitte 2016 regelrecht abgestürzt und befand sich zuletzt bei 1,1 Millionen Barrel pro Tag.

Aktuell liegt sie womöglich bereits unter jener Kolumbiens, das im Jänner fast 900.000 Barrel produziert hat. Und das Wenige, das noch abgesetzt werden kann, bringt weniger als die Hälfte dessen, was vor 2015 verrechnet werden konnte.

Die bürgerliche Opposition und “Präsident Guido” erklären, dass dies eine Folge einer korrupten sozialistischen Staatswirtschaft sei bzw. die Folge der Umgestaltung der PDVSA zu einer Melkkuh, die über die Jahre noch dazu ausgehungert wurde.

Das ist zum kleineren Teil wahr.

Mit viel Geld und Know-how ließe sich die Produktion zweifellos stabilisieren und wohl auch moderat steigern (über die 1,1 Mio. Barrel hinaus).

Die eigentliche, nicht behebbare Crux ist freilich “die Geologie”.

Venezuelas Ölfelder sind weitgehend erschöpft und das ist der tiefere Grund des Zusammenbruchs der Ölproduktion.

Geblieben sind die immer schwereren, immer mehr Schwefel enthaltenden Fraktionen.

Die extraschweren, angeblich unerschöpflichen Vorräte im Orinoco-Gürtel sind “noch schlimmer”. Diese sind unter den heutigen Umständen weder finanziell noch “energiebilanzmäßig” zu verwerten – und zwar ganz ohne US-Sanktionen.

Vielleicht gibt es noch irgendwo “geheimes” leichteres Öl – das bezweifelt dieser Blogger aber.

Am realsten sind noch die von Exxon explorierten, angeblich massiven Vorräte vor der Küste des Esequibo - siehe zur Erstinformation hier. Die liegen aber in Guyana (bisher).

Unabhängiger Journalist

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