Michail Fradkow, Chef des russischen Auslandsgeheimdiensts (SVR), glaubt, dass der Ölpreisverfall und der Rückgang des Rubel “teilweise” auf politisch motivierte Aktionen gegen sein Land zurückgingen. Attacken auf die Währung und den Ölpreis seien Teil der regime change-Strategie durch die USA und ihre Verbündeten. “Das ist kein (besonders) großes Geheimnis.”
Ausländische Fonds engagierten sich in Baisse-Spekulationen gegen den Rubel, bemerkte Fradkow, der vor zehn Jahren russischer Premier gewesen war, laut Bloomberg. Die Konfrontation werde wohl weitergehen bis die USA und die EU gelernt hätten, die geopolitischen Interessen Russlands zu respektieren. Es könne noch zwei bis vier Jahre dauern bis zuminest einige Barrieren aufgehoben würden.
Der Rubel hat allein dieses Jahr 39 Prozent seines Werts gegenüber dem Dollar verloren, nachdem Russland wegen der Annexion der Krim und der Unterstützung der ostukrainischen Separatisten mit Sanktionen belegt worden war.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat unterdessen erklärt, es sei an der Zeit, “etwas gegen die Profiteure (der Spekulation gegen den Rubel) zu tun”. Die Zentralbank müsse versuchen, “die spekulative Aktivität auf den Währungsmärkten zu beenden”, sagte Putin in einer Rede vor dem russischen Parlament. Die Zentralbank habe eigene Instrumente dafür zur Verfügung.
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Das ist ein hochinteressantes Thema und man würde sich wünschen, dass Putin und Fradkow etwas mehr ins Detail gehen würden. Die atomare Abschreckung der Russen ist aus meiner Sicht zwar glaubwürdig, ihre Fähigkeiten im financial warfare wage ich aber zu bezweifeln….außerdem: Das hört sich verdammt nach einer Drohung an und ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass die Russen drohen ehe sie agieren. Was hat das zu bedeuten?
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