Terror: Pariser StaA bestätigt Einreise über Balkanroute

Weder  die Schoßhündchen noch unsere fahrlässigen Polizeibehörden wollten es lange wahrhaben: Wenigstens zwei, möglicherweise bis zu fünf der Attentäter des Pariser Terrors vom vorvergangenen Freitag sind über die Balkanroute (und damit höchstwahrscheinlich über Österreich) nach Paris gereist. Darauf deutet eine Äußerung der Pariser Staatsanwaltschaft Ende dieser Woche hin. Fingerabdrücke zweier der drei Attentäter vor dem Stade de France seien schon am 3. Oktober bei der Einreise nach Griechenland registriert worden.

Die Motive der Medien und der österreichischen Sicherheitsbehörden sind/waren dabei ziemlich unterschiedlich: Für die Schoßhündchen bestehen die Migrantenmassen, die sich nach Deutschland wälzen, aus Flüchtlingen und dürfen eo ipso nicht in Zuammenhang mit Terror gebracht werden. Die österreichischen (und deutschen ?) Sicherheitsbehörden haben ein anderes Problem. Sie müssen sich nun nachsagen lassen, die Anschläge durch Untätigkeit begünstigt zu haben.

Verschiedene Versionen der Meldung finden sich zum Beispiel hier und hier.  Da ist eine Meldung der NZZ, die von bis zu fünf Einreisenden über die Balkanroute spricht.

Die Meldung des Online-Standard beruht auf einer APA-Meldung, in der ohne größere Erläuterungen Ermittlungen zu den zwei Strängen des Terrors – dem französisch-”hausgemachten” und dem importierten – zusammengezogen wurden. Ob das der Klarheit oder eher der Vernebelung dient, sei dahingestellt.

Sollte das, was der Pariser Staatsanwalt mitgeteilt hat, die Realität widerspiegeln, ist das eine Bestätigung der hier geschilderten Sicht des irakischen Geheimdiensts: Die Anschläge entstanden in Zusammenarbeit zwischen eigens nach Europa geschickten Terroristen und bereits etablierten Schläferzellen.

Ich selbst kann mir noch immer schwer vorstellen, dass ein Terrorist auf eine Selbstmordmission seinen Reisepass mitnimmt. Eine Kontaminierung der Beweislage durch einschlägig interessierte Geheimdienste ist gut möglich. Wer glaubt, dass solches nicht geht, sollte den NSU-Prozess in Deutschland aufmerksam verfolgen.

NB, 21.11.: Das Schweigen, mit dem die  Behauptung quittiert wird, dass jüdische Sicherheitsleute in Frankreich über die Terroranschläge vorinformiert waren, ist ohrenbetäubend.

Edit, 23.11., 14.00 Uhr: Die französischen Ermittler sehen bis zu fünf einreisende Täter über die Balkanroute, sagt eine Schweizer Zeitung. Die Lügenmedien im deutschen Sprachraum – außerhalb der Schweiz – haben oft sogar die zwei ursprünglichen Flüchtlinge “unterschlagen”.

Unabhängiger Journalist

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