“Zweite Corona-Welle” in den USA & Denningers Überschlagsrechnung

In den USA ist in der vergangenen Woche die Zahl der neuen Covid-Infizierten stark angestiegen, was hektische und oft absurde Aktivitäten lokaler Verbotspolitiker ausgelöst hat. Die einen (Kritiker) – z.B. Ron Paul – führen den Anstieg auf die starke Zunahme der Tests bzw. geänderte Kriterien zurück. Für andere wie Karl Denninger ist das in den einzelnen Staten verzeichnete Wachstum vom bestehenden “Durchseuchungsgrad” und dessen Abstand zur “Herdenimmunität” abhängig.

Die Medien lügen über die zweite Corona-Welle”,

ärgert sich der libertär-republikanische Abgeordnete i.R in einer Kolumne für sein Ron Paul Insttute for Peace and Prosperity.

Plötzlich sei für die Journos die (ohnedies fabrizierte) Toderate nicht mehr Ausschlag gebend, sondern das Wachstum der Neuinfektionen

- eine Entwicklung, die sich durch die Erhöhung der Tests beispielsweise in Texas freilich zwangsläufig ergebe.

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Der der Tea Party nahe stehende Finanzblogger Karl Denninger hat eine andere Erklärung für das ungleiche Wachstum in unterschiedlichen Teilstaaten:

In New York zum Beispiel sei ein relevanter Teil der Bevölkerung schon bei der “ersten Welle” infiziert worden, weswegen von dort auch nur wenige neue Fälle berichtet würden.

Anders sei die Situation in Sunbelt-Staaten des Südens, wo es “noch Luft nach oben” gebe.

Seine Argumentation wirkt durchaus schlüssig.

Bei der Überschlagsrechnung in seinem Blog geht Denninger freilich von drei Prämissen aus:

  • Die Zahl der insgesamt positiv Getesteten beträgt ein Zehntel der tatsächlich Infizierten (was auf eine frühere Schätzung der CDC zurück geht) und
  • schätzungsweise 50 Prozent seien durch die sg. cross-immunity geschützt. Und schließlich:
  • Der Schwellenwert der Herdenimmuniät liege (bei R = 3,0) bei 66 Prozent.

In Staaten mit hoher “Druchseuchung” könne daher unbekümmert demonstriert und geplündert werden ohne dass es zu einem nennenswerten Anstieg der Infektionen kommt,

in Florida mit seinen gerade einmal 5 Prozent Antikörper-Trägern sei dagegen noch “Wachstumspotenzial vorhanden”.

Ein länger andauerndes exponentielles Wachstum sei aber auch dort nicht mehr drin.

Unabhängiger Journalist

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