“Bevölkerungsaustausch”: Journaille übt sich in gezieltem Beschweigen

Mainstream-Journos, deren berufliche Gewohnheitshaltung ansonsten Wahrheit  & Aufdeck ist, befleißigen sich bei unliebsamen Sachverhalten der Strategie des Beschweigens. Ergänzung dazu ist das Verteufeln von Akteuren, die es wagen, Realität eigenmächtg zu benennen (mit – für Journos – nicht akzeptablen Begriffen). Strache und der Bevölkerungsaustausch, ein Beispiel.

FPÖ-Strache, der auf Druck von Medien und (anderen) Politicos, zuvor eine nahe stehende aktionistische Jugendbewegung vor den Bus getoßen hatte, hat danach – quasi als Trostpflaster – einen Begriff verwwendet, der dem abgesprengten Teil speziell wichtig ist: “Bevölkerungsaustausch”.

“Passiert” ist das in der besonders reichweitenstarken Sonntagsausgabe der bei weitem reichweitenstärksten Zeitung des Landes.

Die Interview-Passage liest sich folgendermaßen:

Strache: (…) Deshalb gehen wir den Weg für unser Heimatland Österreich, den Kampf gegen den Bevölkerungsaustausch, konsequent weiter, wie es die Menschen von uns auch erwarten.

Interviewerin: ‘Bevölkerungsaustausch’ ist ein Begriff der rechtsextremen Szene.

Strache: Das ist ein Begriff der Realität. Wir wollen nicht zur Minderheit in der eigenen Heimat
werden. Das ist legitim und redlich und zutiefst demokratisch (…)”

Daraufhin schrieen Oppositionspolitiker und Presse gequält auf und Kanzler Basti, ein bekannt analytischer Denker, erklärte, das alles sei “sachlich falsch”.

Dieser Blogger weiß zwar nicht recht, was heutzutag - 800 Jahre nach dem Universalienstreit – unter einem falschen Begriff zu verstehen ist, aber er nimmt an, Kurz meinte, der Begriff sei nicht tauglich, angemessen etc.;

dass es mithin keinen Bevölkerungsaustausch gebe, für den Eliten wie er (!) verantwortlich seien oder überhaupt keinen Austausch.

Nun kann (und soll) man darüber diskutieren, inwieweit unsere Leader für die demographische Entwicklung verantwortlich sind;

ob sie korrupt und/oder erpressbar sind und sie sich in dieser Sache untereinander oder mit Dritten abgestimmt haben;

und inwieweit die demographische Entwicklung auf Zukunftsangst, Modernitätskult, Kurzsichtigkeit & Bequemlichkeit auch in den populären Schichten zurückgeht (“Verkauft’s mei G’wand, I fahr in Himmel” - der Schreiber dieser Zeilen nimmt sich selbst nicht aus).

Dass es den erwähnten Trend nicht gibt, lässt sich jedenfalls nicht ernsthaft behaupten und dass Politicos, Journos und Wirtschaftstreibende nicht wenigstens beigetragen hätten, auch nicht.

Zweiteres hat Strache im Krone-Interview freilich gar nicht fest gestellt.

Er hat nur den “USP” hervorgehoben, das Alleinstellungsmerkmal seiner Partei.

Die Journos meinen, diese unique selling proposition wäre rechtsextrem, aber das ist, bis auf weiteres, nicht mehr als eine leichthin geäußerte Behauptung.

Unabhängiger Journalist

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