Politicos, Experterln und Journaille versuchen mit vereinten Kräften “dem Volk” einzureden, dass es im kommenden Winter keine Energiekrise geben werde, weil die hiesigen “Speicher voll sind”. Diese Versicherung ist ziemlicher Unsinn, obwohl sie, wie jede bessere Desinformation, einen Funken Wahrheit enthält – der da ist: Die einschlägigen “Storage-Werte” tendieren dazu, vor Beginn einer Heizsaison höher zu sein als nach dem Ende einer solchen (was leicht zu erklären ist). Sie hängen aber noch stärker von etlichen mehr oder weniger zufälligen Faktoren ab wie z.B. schwer vorhersagbaren Entscheidungen von “Speicherkunden” oder dem Einsetzen der Winterkälte.”Unter dem Strich” zählt nur, wie zuverlässig die Wiederbefüllung halbleerer Speicher erfolgt – und da sind die derzeitigen Aussichten IMO nicht besonders rosig.
Vorbemerkung: Dieser Blogger, der als alter, weißer Mann klassifiziert werden könnte, hat (“Verschwörungs-”)Theorien im Kopf, ist sonst aber stärker “datengetrieben” als vlt. geboten wäre. Er pflegt halt nur zwischen irrelevanten und/oder politisch instrumentalisierten, beschränkt aussagekräftigen und relevanten Daten zu unterscheiden (z.B. Covid-Infektionen laut Institution XY, Verbraucherpreisinflation und Förderung von Erdöl und Erdöl-ähnlichen Flüssigkeiten, um für jede Kategorie ein Beispiel zu bringen).
Er wird u.a. dafür als zu ignorierend bzw. gehirngewaschen angesehen, ohne dass es Anzeichen gäbe, dass man sich mit seinen Urteilen und/oder schriftlichen Elaboraten auseinander gesetzt hätte. Vor allem deshalb neigt dieser Blogger umgekehrt dazu, große Teile seiner Umgebung als gehirngewaschen anzusehen. Im folgenden Text werden die offiziellen Daten zu den Erdgas-Speicherwerten als zwischen der ersten und zweiten Kategorie angesiedelt dargestellt (zwischen “irrelevant” und “beschränkt aussagekräftig”).
Wie der obigen Aufmacher-Grafik (Screenshot von GIE-AGSI) und den folgenden Tabellen zu Österreich zu entnehmen ist,
- bewegen sich dessen Storage-Werte in einer saisonal bestimmten “Schlangenlinie”,
- sind aber nicht indikativ für die “reale Depletion” zu einem deutlich späteren Zeitpunkt.
Ungeachtetdessen sollen Krethi & Plethi glauben, dass ein aktuell hoher Speicherstand (“Füllung”, “stock/cons”, etc.) ein wesentliches “Datum” ist, obwohl für diese Maßzahl
- ganz andere Faktoren ausschlaggebender sind (z.B. Außentemperaturen, Größe der Speicher) und
- obwohl ein niedriger Speicherstand zu Beginn der Heizsaison ebensowenig etwas über “Versorgungsprobleme” im folgenden April aussagt wie wohl ein hoher Speicherstand über eine gute Versorgung im Frühjahr danach.
Trotzdem wird derlei durch die Gegend geplärrt, oft von Politicos, mit tätiger Mithilfe und manchmal nur stillschweigender Duldung von Experterln und Journaille.
Wie die Daten der folgenden beiden Tabellen demonstrieren, ist in Österreich der “Füllstand” auch am Vorabend der vergangenen beiden (milden) Winter hoch gewesen, hauptsächlich wohl wegen der andauernden russischen Lieferungen durch die Ukraine (Tabelle 1).
“Weiter ausholend” zeigen sich in Tabelle 2 ein “großer Ausreißer” im November 2021 und “kleinere Ausreißer” in den Novembern 2017 und 2018.
Dieser Blogger kann
- nichts zu den jeweiligen Ursachen dafür sagen,
- stellt jedoch fest, dass ihm nichts von realen Versorgungsschwierigkeiten in den folgenden Frühjahren bekannt ist.
Der Wert vom 22. November 2024 (letztverfügbares “Datum”) liegt – wohl wegen der Außentemperaturen – unterhalb jener der beiden Vorjahre, ist aber deutlich höher als die Werte z.B. der Jahre 2018 und 2021.
Wenig relevant sind diese hie wie da und es wird sich weisen, ob im kommenden Winter “umetikettierte” russische Lieferungen oder durchgeleitetes LNG-Gas aus Nordeuropa den “Crash” verhindern können.
Hier nun Österreichs Storage-Werte vom 22.11. (nur “Füllstand”) aus der AGSI-Datenbank, zuerst die aktuelleren Werte nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs.
Befüllung | |
2024 | 90,6 |
2023 | 98,3 |
2022 | 95,2 |
Und nun die Werte vom jeweiligen 22.11., zurück bis 2017. Etwaige Fehler gehen, wie üblich, allein auf meine Kappe.
Befüllung | |
2021 | 50,4 |
2020 | 90,9 |
2019 | 98,8 |
2018 | 76,6 |
2017 | 85,9 |
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