Euro-Gaskrise: Wettergott & “Deus ex Machina” entspannen Situation

In der vergangenen Woche haben mildes Winterwetter sowie ein nicht sicher identifizierbarer “Deus ex Machina” die Situation in den europäischen Gas-Speichern weiter entspannt. Während Frankreich und Deutschland “ein schneller Fix” im Umfang von ca. 700 Mio. Kubikmetern gegeben wurde,AGSI_20_03_master_bearbeitet dürfte günstige Witterung für die relative Stabilisierung der Situation in Ungarn, einem Brennpunkt der aktuellen Energiekrise verantwortlich sein. Für den aus Wien regulierten Bereich fielen Zuflüsse von knapp 600 GWh ab, gewissermaßen Brosamen.

Der nicht sicher identifizierbare Gott aus der Maschine dürfte einen norwegischen Vornamen und ein NATO-Emblem auf seinem Kriegshelm tragen.

Das freilich lässt sich nur erschließen, weil besagter Gas-Gott keine Visitenkarten zu verteilen pflegt.

Die ca. 7,4 TWh, die vergangene Woche D & F. kumuliert zugeflossen sind, entsprechen nach Überschlagsberechnungen dieses Bloggers rund 700 Millionen Kubikmetern Erdgas, was

  • einerseits viel zu viel für potenziell mögliche LNG-Lieferungen aus Übersee ist,
  • andererseits wiederum wenig, wenn man 170 – 200 Mrd. Kubikmeter jährliche Gaslieferungen aus Russland veranschlagt (bisher bzw. zuletzt).

Identifikationshilfe leistet in diesem Fall, dass NATO-Staaten wie Italien und Spanien, aber auch Tschechien und Ungarn gar nix zugeflossen ist

(einzige Ausnahme ist in diesem Zusammenhang die Slowakei, die freilich eine Menge deutsches Gas beherbergen könnte – wie auch “Österreich”).

Speaking of which ist auch die östliche Alpenrepublik in den Genuss eines kleineren Teils des jüngsten “warmen Regens” gekommen

- wobei Speicher deutscher Firmen auf österreichichem Boden speziell profitiert haben könnten. Wer kann das schon wissen?

Die Fahndung nach dem mysteriösen Gas-Gott wird auch dadurch erleichtert, dass Norwegen eine Pipeline-Verbindung mit dem Kontinent hat,

die – wenn ich mich recht erinnere – in B oder den NL anlandet und von dort nach West und Ost abzweigt.

Ungarn kriegte ausweislich AGSI vergangene Woche nix (auch nicht von “Putin”),

hat in diesem Zeitraum absolut aber nur eine halbe Terawattstunde verloren.

Das ist relativ wenig.

Also – entweder haben die Magyaren

  • Sondergesetze oder -praktiken, die Zuflüsse verbergen,
  • oder der Wettergott hat auf Budapest hinunter gelächelt -relativer Speicherstand hin oder her.

“Österreich” dagegen hat trotz der 0,6 TWh Injections bis 20. März rund 1,2 TWh Speicher verloren.

Unabhängiger Journalist

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