Jamal Kashoggi war Opfer von Staatsterrorismus und die Saudis brachten ihn unvorstellbar grausam um. Daran gibt es nichts zu deuteln. Dennoch gehört zur “ganzen Geschichte”, dass er den Moslembrüdern wenigstens nahe stand und dass diese (seit kurzem) mit den Wahhabiten um die Führung im Islam kämpfen. Das unterschlägt die ansonsten detailversessene Mainstream-Journaille aber. Lügenpresse, Lückenpresse auch hier.
Natürlich ist Kashoggis (Chaschukdschis) Nähe zur Moslembruderschaft nicht bloß irgendein Detail, sondern ein relevanter Bestandteil der Geschichte, der vieles erhellt –
die sichtbar werdende extreme Risikobereitschaft der saudischen Terrormaschine beispielsweise oder die “aufklärerische Rolle” der Türkei, deren Präsident ziemlich sicher ein Moslembruder ist.
Natürlich weiß man so etwas nicht sicher – genausowenig wie man sicher sagen kann, dass auch der Ermordete Mitglied der Ikhwan war. Diese Organisation pflegt nämlich ihre Mitgliederlisten nicht an die Vereinspolizei weiterzugeben (was übrigens auch andere Freimaurer und professionelle Schlapphüte nicht tun).
Mit ein paar Ausnahmen in den USA breitet die “liberale” Journaille die Decke des Schweigens über solch ideologische und machtpolitische Aspekte der Bluttat, während das Opfer zum Freiheitskämpfer der arabischen Welt stilisiert wird.
Jede(r) soll sich selbst einen Reim drauf machen, warum das so ist.
Dabei kann man sich auch gleich die Frage vorlegen, warum andere wie z.B. dieser Blogger den Zusammenhang bereits vor einer Woche thematisieren konnten.
Bild: White House (Public Domain) via Wikimedia Commons
Nachbemerkung, 21.10., 2018, 10.30: Witzig-zynischer Kommentar über alles heilende grüne Wickel in Washington und saudische Dattelpalmen, die DJT beuteln möchte.
Interessant aber, dass der auf einer prorussischen Plattform erscheinende Text auf die Moslembrüder (fast) völlig vergisst. Just saying….
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