Klimakatastrophist & Covidiot: Erzählungen des Lieben Onkel Bill

cover_resizedBill Gates hat “unendlich” mehr Geld und Einfluss als dieser Blogger und vielleicht zählt der Mann auch zu den großen “Innovatoren-Kapitalisten der Geschichte” (ein eigenes Thema, auf das hier nicht eingegangen wird). Seine Feinde behaupten, dieser Philanthrop sei ein Globalist mit sinistren Weltherrschafts-Plänen. Vielleicht, vielleicht nicht. Sicher ist, dass sich unser Lieber Onkel Bill in dubiosen Narrativen ergeht, die wenigstens zur Hälfte jenen der Ton angebenden Journaille ähneln. Wie diese täuscht auch Gates seine Leser ohne buchstäblich zu lügen.

In Sachen CO2-Warmismus und der durch das Kohlendioxid angeblich drohenden Klimakatastrophe hält sich Gates voll an das

  • von “demokratischen” Politicos gepushte,
  • sg. Wissenschaftlern computer-modellierte und
  • zeitgenössischen Medien-Blockflöten verbreitete “Skript”:

Die Welt, erklärt er, müsse bis 2050 “CO2-neutral” werden, denn ohne (Netto-)Nullemissionen bis zu diesem Zeitpunkt werde es eine globale Klimakatastrophe setzen.

So weit so fragwürdig.

Was Gates wohl tuend von den “üblichen Verdächtigen des CO2-Warmismus” unterscheidet, ist z.B. das Bestehen auf

  • einer direkten Brücke zwischen Energieeinsatz, CO2-Ausstoß und life style. Das wird zwar durch die Bank anerkannt,von CO2-Wachlern aber oft nicht adäquat “gewürdigt”. Immerhin geht Gates unbeirrbar davon aus, dass mehr Energie auch eine “bessere Lebensführung” ermöglicht – und diese Erkenntnis mag tatsächlich aus seinen Studienaufenthalten in der Sub-Sahara her rühren. Wohlstandsverwahrloste, “westliche” Klima-Teenies und szientifische Steinzeit-Nostalgiker sehen das anders.
  • Anzuerkennen ist auch, dass Gates den Hype um die (neuen) Erneuerbaren Energien nicht mit macht, obwohl er diese – wohl wg. Tugendsignalisiererei & aus taktischen Gründen – als wertvollen Beitrag im Kampf um saubere Energie schildert. Mitunter macht er sich sogar einer “niedrigschwelligen Mikroaggression” gegen die “neuen Erneuerbaren” schuldig (“Wie viel Platz braucht das?”). In Bezug z.B. auf die CO2-Emissionen des “Westens” im Vergleich zur Volksrepublik qualifiziert sich der gute Mann freilich für die Olympiade der Mega-Heuchler. 
  • Intensiverer Diskussionen bedürfte das Faible des Autors für Atomkraft, das sich sowohl auf (“sichere”) Kernspaltung als auch auf die weiter in der Zukunft liegende Kernfusion bezieht (möglicherweise wird auch nichts anderes übrig bleiben; wenigstens handelt es sich nicht um intermittenten Strom). Atom ist für Gates der Inbegriff von “sauberer Energie”. Aus Sicht mancher medialer Glaubenswächter geht das freilich absolut nicht. Dies ist für sie ein Unterfall der bekannten Gatesschen Zwangsneurose das Heil in “techno fixes” zu suchen.Freilich wird Gates durch diese seine “Zwangsidee” weder widerlegt noch unglaubwürdig gemacht – jede Techno-Idee sollte als eigener Fall behandelt und extra geprüft werden.

Gates Hauptfehler (in diesem Bereich) scheint freilich seine faktische Gleichsetzung von Elektrizität und Energie zu sein,

was nach dem bewährten Lügen-/Lücken-Rezept (siehe oben) gleichwohl nie ausdrücklich passiert.

Strom-Fetischismus

Seine “armen afrikanischen Schulkinder” würden sich freilich schön dafür bedanken, wenn sie zwar über elektrisches Licht zum Lernen in den Abendstunden verfügten,wenn gleichzeitig aber

  • ihre Familien weiter nur mit Dung kochen könnten
  • und ihre Mamas, wie gehabt, stundenlang zum nächsten Wasserloch pilgern müssten statt zum Brunnen, der mit “dichter, aber nicht elektrischer Antriebsenergie” in Dorf-Nähe gebohrt worden war.

Elektrizität macht in toto nur etwa 20 Prozent des Endenergie-Verbrauchs aus.

Man darf getrost davon ausgehen, dass Gates und die von ihm bezahlten Wissenschafts-Honchos sich dieses Umstands völlig bewusst sind.

aber in diesem Groß-Thema lieber nicht “herum wühlen”

(ganz abgesehen davon, dass BG hier “selektiv” seinen eigenen Rat aus dem 3. Kapitel missachtet, sich zuerst immer eine grobe Vorstellung von Größenordnungen zu verschaffen).

Die “(bisher) reichen Schulkinder des Globalen Nordens” sind für Gutmenschen wie Bill dagegen keine nennenswerte Kategorie und eignen sich schon gar nicht für ein Tränendrüsen-Narrativ.

Sein Ausblenden der Primärenergie erlaubt es, dass auch die schärfer werdende Konkurrenz um begrenzt verfügbare fossile Energieträger nicht thematisiert werden muss.

Für die “Beweisführung” des Autors reicht es anscheinend aus, dass die USA & Europa historisch-kumulativ für einen guten Teil der Anreicherung der Atmosphäre mit CO2 verantwortlich sind (was faktisch stimmen mag),

um über diesem Faktum auf den Energiebedarf der künftigen Generationen in der “industrialisierten Welt” zu vergessen.

Eigentümliche Asymmetrie der “Klima-Rettung”

Bill Gates ist ziemlich sicher darüber im Bild,

dass “Karbon-Enthaltsamkeit” z.B. in OECD-Ländern auch nach gängiger CO2-warmistischer Theorie bei weitem nicht für die Rettung des Planeten ausreichen würde,

er zieht es aber vor, auch in diesem heiklen Thema nicht groß herum zu wühlen.

Hier “zur Erinnerung” eine Emissions-Torte aus Daten der PBL Netherlands Environmental Assessment Agency (leider habe ich noch keine jüngeren Werte zur Verfügung, die Differenzen zu 2019 und 2020, sind aber nicht allzu groß ).

Emissionstorte_2018_masterB

Wie man sehen kann, belaufen sich die THG-Emissionen der drei großen, “westlichen” Industrie-Staaten bzw. -Blöcke (USA, EU, JP) auf etwa  24% – und addiert man Kanada, Australien, Südkorea etc., kommt man auf ca. 30 Prozent.

Wie eine Teilgruppe dieser Größenordnung (deren Emissionen bereits im Sinken sind), “das Kraut der Klimaretter noch fett machen kann”, 

muss diesem Blogger erst plausibel gmacht werden.      :mrgreen:

Gates ist sich dessen wohl bewusst, findet es aber anscheinend bequemer,

statistisch verlässlich dokumentierte wahre Größenverhältnisse zu beschweigen und stattdessen den verschwenderischen Lebenswandel des “Westens” zu geißeln.

Ebenso muss der Mann wissen, dass die USA auch unter Joe Biden meilenweit von “CO2-klimapolitischer Leadership” entfernt sind,

  • wie schon unter Clinton & Bush dem Jüngeren (Nicht-Ratifizierung von “Kyoto”),
  • aber auch unter Obama (Versprechen, Emissionen bis 2025 um 1.9 GtCO2e zu senken, wobei ein Viertel davon bereits abgehakt war – “dank Erdgas”).

Nach PR-Gesülze & symbolpolitischen Mogelpackungen hört sich auch der jüngste Biden Plan to Build Back Better an.

Dort gibt es für die Staaten zwar keine neuen Emissions-Ziele, aber wenn der ehemalige demokratische Vize-Präsident den Obama-pledge für Paris übernimmt,

müssen die USA ihre Emissionen bis 2025 um weitere 1,5 GtCO2e oder knapp 3% des (heutigen) Welt-Ausstoßes senken

(wenn die biophysikalische Produktion weiter derartig stranguliert wird, könnte das sogar gelingen: Vergangenes Jahr fielen die GHG der USA “wegen der Pseudo-Seuche” um gut 10%).

In Zusammenhang mit den US-Emissionen scheinen unserem Onkel Bill Dimensionen herzlich wurst zu sein – obwohl er seinen Lesern ansonsten rät, sich stets über Größenordnungen zu orientieren.

Corona-Naivling

Analoges gilt für die sg. Pandemie, die der Autor zwar in düsteren Farben, aber unfassbar naiv malt,

eine Krankheit, deren “rohe Mortalität 2020″ eher mit jener einer Grippewelle als der einer echten Seuche vergleichbar ist – siehe London 1665.

Es kann sich nur um bewusste Irreführung handeln, wenn Gates ohne weitere “Kontextualisierung” von 1,4 Millionen Covid-Toten weltweit spricht (mittlerweile werden 2,65 Millionen gezählt) – eine statistische Fabrikation internationaler Organisationen

(“genuine Covid-Tote” können ohne Leichenbeschau ja gar nicht identifiziert werden;

die von Gates genannte Hausnummer stellt übrigens eine Zählung aller Covid-Todesfälle seit einem Jahr dar – in einer Welt, in der jedes Kalenderjahr “regulär” gut 60 Millionen sterben. Erfolgt in Gates Text eine entsprechende “Einordnung” der erwähnten 1,4 Millionen Todesopfer? Nein, Fehlanzeige!).

Ebensowenig für bare Münze zu nehmen ist Gates Darstellung, wonach die Pseudo-Seuche per se zu “wirtschaftlichen Verheerungen” geführt habe – wie bei der Pest,

bei der ganze Landstriche entvölkert wurden und Hunderttausende “Arbeitskräfte” elend verreckt sind. In diesem Fall war nach der Seuche schlicht und einfach niemand mehr vorhanden, der Felder bestellen oder die Ernte einfahren konnte.

Ganz anders die “wirtschaftlichen Verheerungen” des ersten Corona-Jahres 2020.

Vergangenes Jahr hat das sich demokratisch nennende Polit-Gesindel praktisch überall wirtschaftliche Tätigkeiten verboten und dabei ganze Wirtschaftszweige gekillt

- alles unter seuchenpolitischen Vorwänden und unter aktiver Mitwirkung sg. Branchenvertrteter.

Es hat sich um ein völlig anderes Muster als die  “wirtschaftlichen Verheerungen durch frühere Seuchen gehandelt”

- und es ist schwer zu erklären, wenn Leute wie Gates, die leichten Zugang zu aller Information der Welt haben müssten, vorgeben, die Differenz nicht erkennen zu können.

Es stellt sich an dieser Stelle ernsthaft die Frage, ob Ideologie & Ignoranz die plausibleren Erklärungen für die Blindheit des “milliardenschwer investierten” Impf-Fans darstellen als sg. Verschwörungstheorien;

auch weil Gates – ebenso wie “Great Reset” Klaus Schwab - geradezu liebevoll über die “Veränderungschancen” spricht, die sich durch die aktuelle Pseudo-Seuche böten,

beispielsweise in seinem Nachwort mit dem Titel “Klimawandel und COVID-19″.

Kann freilich sein, dass sich unser Autor an dieser Stelle schlicht & einfach Illusionen hingibt

- wie z.B. auch im 5. Kapitel, wo Gates angibt zu glauben, man könne industriell genutzte, bisher fossil erzeugte “heiße Prozesswärme” mit Elektrizität generieren

– oder Zement & Kunststoff über eine energiebilanziell kostspielige Abspaltung von Kohlenstoff aus dem CO2-Molekül (oder anderen Kohlenstoff-Verbindungen).

Dieser Blogger ist ja auch dafür, alles zu probieren.

Aber die Gesetze der Physik lassen sich nicht durch mehr F&E-Ausgaben aushebeln, fürchte ich.

Bill Gates, Wie wir die Klimakatastrophe verhindern: Welche Lösungen es gibt und welche Fortschritte nötig sind. 2021

Bill Gates, How to Avoid a Climate Disaster: The Solutions We Have and the Breakthroughs We Need. 2021

Unabhängiger Journalist

Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.