In Österreich – und wohl auch in Deutschland – gilt es als ausgemachte Sache, dass ein “voller Impfschutz” das Risko eines schweren Krankheitsverlaufs vermindert. Das behauptet die Mainstream-Journaille auf Basis von Parametern, deren Relevanz fragwürdig ist (z.B.Hospitalisierungen mit positiven Testergebnissen). Ein Blick auf die letztverfügbaren Daten aus England lässt Zweifel an dieser These aufkommen.
Beispielsweise auf die Tabelle 5 des “Technical Briefing 22” der Public Health England vom 3. September 2021 (S. 21 und 22; TB 23 ist noch nicht vorhanden).
Diese Tabelle geht auf den Impf-Status jener Personen ein, die positiv getestet wurden (für die “Delta-Variante” – also offenbar über einen PCR-Test), und die vom (öffentlichen) englischen Gesundheitssystem
- ambulant behandelt
- oder wenigstens eine Nacht lang dabehalten wurden;
- bzw.die verstorben sind (unabhängig von einer Hospitalisierung).
Grob gesprochen zeigt die Tabelle eine Menge von unter 50-jährigen Positiven, von denen tatsächlich überproportional viele ungeimpft sind. Konträr ist die Lage dagegen bei den über 50-jährigen, die zu ca. 70 Prozent “fully vaxxed” sind (aus dem Kopf).
Dort haben 70 bis 80 Prozent der Delta-Positiven Krankenhausaufenthalte (ambulant und über Nacht), und zwar “Infizierte laut Test”, bei denen die zweite Dosis länger als 14 Tage her ist).
Das entspricht in etwa der “Durchimpfungsrate” dieser Altersgruppe.
Ähnliche Zahlen erbringen auch die Todesfälle innerhalb von 28 Tagen nach einem positiven Befund.
Hier sterben zwar auch überproportional viele Ungeimpfte unter 50, die Zahlen sind im Vergleich zu den über 50-Jährigen jedoch so klein, dass sie statistisch keine Rolle spielen – sie sind um den “Faktor 10″ geringer
Bei den über 50-Jährigen stellt sich wieder das Verhältnis her, das auf Basis der “Durchimpfungsrate” zu erwarten ist :
70 Prozent der Verstorbenen sind “fully vaxxed”, wobei mehr als 90 Prozent der Toten über 50-Jährige sind.
Zur Klarstellung: “Binnen vier Wochen nach einem positiven Test verstorben” bedeutet keineswegs, dass alle Todesfälle auf das Virus bzw. auf dessen Folgeerkrankungen zurück gehen. Solange überall die gleiche “Unschärfe” eingebaut ist, lassen sich aber wenigstens relative Aussagen treffen.
Mein persönliches Fazit: Unter den Älteren, die ein deutlich höheres Todesrisiko haben als die unter 50-Jährigen, sieht es gemäß den Zahlen aus England nicht so aus, als würde eine zweifache Dosis heute noch irgendwie schützen (weswegen jetzt ja auch “geboostert” werden soll).
Vielleicht verhält sich der Erreger in England ja auch anders als in Österreich – aber das bezweifle ich.
Einen Unterschied mag freilich der Umstand machen, dass Österreich einen späteren “roll out” hatte, weswegen das Schutzniveau der beiden ersten Dosen in der Alpenrepublik heute noch höher ist als auf der Insel.
Grafik:Screenshot Technical Briefing 22, PHE
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