BRICS-Geblubber, diesmal in Kazan

Wenn man die ganzen Vor-Veranstaltungen und -Konferenzen nicht mitzählt, begann Dienstag im russischen Kasan der 16. BRICS-Gipfel – und wenn der “Economist” und die restliche Schoßhündchen-Journaille recht haben, wird Gastgeber W. Putin wieder mächtig aufreiben (d.h. drohen): dass er nämlich einen Schlag gegen den US-Dollar führen werde, freilich nicht gleich, sondern in den ….hmm… nächsten zwölf Monaten, “langfristig” jedenfalls (ein altes BRICS-Ritual. Die ganze Gruppe reibt schon seit 15 Jahren mächtig auf). Nun könnte es wirklich sein, dass der Dollar in den nächsten 12 Monaten ein Bankerl reißt -  aber nicht,weil die BRICS aufgerieben haben, sondern weil der USD spätestens seit 1971 eine Luftnummer zu Lasten Dritter ist.

Ausschauen tät’s diesfalls freilich so, als wären das alles die BRICs gewesen und so ein Bild wäre auch für hüben gut, weil dann müsste im Westen nicht zugegeben werden, dass die Chose seit langem ein fauler Zauber ist

(ein fauler Zauber, den auch die russischen und ganz speziell die chinesischen und indischen  authorities abgezogen haben; die russischen evt. nur <mehr> halbherzig, weil fauler Zauber auch bedeutet, dass marginal noch vorhandene Bodenschätze für nicht werthaltige Zahlungsversprechen hergegeben werden müssten).

“Same old story” wie der Klimaschwindel, der eigentlich eine Energiekrise ist:

Muster: Krise schlägt zu, US-Dollar tot und auf’s erste Hinschauen waren’s der böse Putin und der ebenso böse Xi, die’s zwar nicht wirklich waren, die diesen Verdacht aber gern auf sich sitzen lassen.

Auf eine ähnlich verschwörungstheoretische Sicht der Dinge kommt man übrigens auch, wenn man sich die Frage stellt, wie es sein kann, dass das digitale BRICS-Zahlungssystem mBridge (BRICS Bridge)

im Wesentlichen von der “westlich dominierten” Bank für Internationalen Zahluzngsausgleich (BIZ) in Basel entwickelt wurde (wie der “Economist” wohl korrekt darstellt).

Wunderwunder, wie kann das sein?  :mrgreen:

Antwort: Weil der Zauber des faulen Zaubers universal ist. Die Regierung, die ein zu eigenen Gunsten betrügerisches Finanzsystem von der Bettkante stößt, muss erst noch erfunden werden.

Die geplante alternative Reservewährung digitalen Zuschnitts scheint selbst eine Riesen-Spiegelfechterei zu sein und ihr

einziges Verdienst darin zu liegen, dass sie nicht für US-Machtinteressen instrumentalisiert werden kann

(so wie z.B. SWIFT oder der IWF).

Nach dieser Darstellung einer indischen Zeitung geht’s um die Errichtung eines alternativen “Messaging-Systems” für grenzüberschreitende Geschäfte, durch die die nationalen (Fiat-)Währungen kompatibel gemacht werden sollen

- in deren digitaler Form, wohlgemerkt.

Kruziwuzi, und dieser Blogger hat bisher gedacht, der US-amerikanische und EU-ropäische CBDC-Schmonzes beträfe nur die Amis und deren Vasallen in Europa, Lateinamerika und Asien…

- aber nein, die BRICS-Staaten wollen jetzt ihr eigenes CBDC-Dings!

Interessant wären allenfalls einigermaßen “belastbare” Aussagen, wann bzw. wie oft und womit die Handelsbilanz-Salden “gesettelt” bzw. “gecleart” werden sollen (wahrscheinlich durch nicht Dollar-denominierte Papierl),

wenigstens Aussagen für’s Archiv, die in einem Jahr sowieso schon wieder Schnee von gestern sein werden.

Ceterum censeo, dass wenigstens bis dahin Goldbugs nichts auf einem BRICS Summit verloren haben.

Auch Clearing via alternativen Papierln (also nIcht “Treasury-Papierln”) klingt aus dieser Perspektive nicht besonders gut, ehrlich gesagt.

Unabhängiger Journalist

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