“Extinction Rebellion”: It’s the Energy, Stupid!

Tiefenökologische Uni-Profs mit Daueranstellung, Mittelschul-Pauker mit 14 Monatsgehältern und Campaigner mit veganverschwultem Heiligenschein versichern den Kids, diese stünden auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Aber keine Panik! Nicht die Spezies Homo S. ist gefährdet, sondern nur wohlstandsverwahrloste junge Menschen sind es, die für bare Münze nehmen, was oben genannte Wissensträger von sich geben. Historisch jedenfalls sah der Klimatod anders aus als der heute prophezeite Hitzetod. Es war meist ein Exitus aus Energiemangel, der Säuglinge und Alte gleichermaßen dahin raffte.

Der historische Klimatod war im Regelfall ein Kältetod – manchmal durch Erfrieren, primär aber durch Verhungern und Unterernährung (und allen nur denkbaren bösartigen Dingen, die auf diesem Wirtskörper gedeihen & verderben konnten.)

Kältetod wie “Unterversorgung mit Energie”.

Das war in den archaischen Gesellschaften weitgehend mit Essensmangel identisch, weil die Zufuhr von Nahrungsmitteln die wichtigste Form der Energieaneignung war.

Pflanzen und Tiere, die der Ernährung dienten, fungierten sozusagen als Mittler zwischen der Sonne(nenergie) und den jeweiligen Gesellschaften. Sie waren verkörperte Sonnenenergie.

Wer das für ein krasses Hirngespinst hält oder, im Gegenteil, mehr über diese Perspektive wissen will, kann z.B. einen Blick in Foragers, Farmers and Fossil Fuels von Ian Morris werfen. Der ist Historiker in Stanford.

Energiekonversion der agrarischen Gesellschaften

Über die gesamte Geschichte und Frühgeschichte der Menschheit (und weiter zurück bis zu den Hominiden und ins Tierreich) war dieser Mechanismus am Werk

- die Sonneneinstrahlung und die von ihr betriebene “Wasserpumpe”, der hydrologische Zyklus, bestimmten das Nahrungsmittelangebot und damit über das Wohl und Wehe von Steinzeit-Horden & alten Imperien.

Das alles ist im Regelfall nicht dokumentiert, weil die Gesellschaftsstrukturen keine Schrift kannten oder die Aufzeichnungen verloren wurden, aber in den vergangenen 10, 15 Jahren fördern immer mehr Klimageschichtler mit immer ausgefalleneren Hilfswissenschaften immer zahlreichere Episoden dieses Generalthemas zutage.

Der vorindustrielle Klimawandel war in den agrarisch bestimmten Gesellschaften “an fast allem schuld” – z.B. dass

Es gibt Hunderte Einzelfälle, an denen sich Abertausende Historiker abarbeiten – oder auch nicht, je nach Zugänglichkeit und “Quellenlage”.

Hier seien nur zwei Fälle erwähnt, in die sich Heutige vielleicht leichter hinein denken können, weil es sich um – obzwar steinzeitliche – Stadtkulturen handelt: Das Akkadische Reich vor 4.000 und die klassischen Maya vor 1.200 Jahren.

In beiden Fällen sind “Klima-Events” die Haupt-Ursachen des Zusammenbruchs der politischen Strukturen – viele Jahre anhaltende Mega-Dürren genauer gesagt:

siehe zum Beispiel diese Darstellung von Harvey Weiss aus dem Jahr 2017 für Akkad oder Lisa Lucero und Jean Larmon, die das Maya-Kapitel in diesem von Eustathios Chiotis herausgegebenen Reader geschrieben haben (und ja, natürlich ist alles sehr kompliziert und multifaktoriell    :mrgreen:   )

In Gesellschaften, die auf einer agrarischen Basis stehen, lässt sich letztlich sehr viel bis zum Klima zurückverfolgen, weil die Energiekonversion über Photosynthese erfolgt.

Also z.B. der Untergang von Westrom, der stattfand, als das “schlechte Wetter” noch gar nicht richtig eingesetzt hatte.

Aber es lässt sich argumentieren, dass speziell die im Kaiserreich aufgebauten Strukturen energetisch gesehen so kostspielig wurden, dass alles auf einen Kollaps hinauslief (sofern das Zusammenräubern von zusätzlicher “embodied energy” nicht mit der Verteuerung bzw. dem Aufbau neuer Strukturen Schritt hielt).

Das wäre ein politisch-energetisches Räsonnement, allerdings eines auf einer klimatisch-energetischen Grundlage.

Überfluss & Konzentrierung im Fossilzeitalter

Dieses Spiel lief mit Variationen bis zur “Industrialisierung”, die nicht nur den Kapitalismus, sondern auch eine regelrechte Energie-Bonanza brachte

- Kohle, Öl & Gas, you name it.

Gail Tverberg hat das hier in ihrem Blog mit der Grafik einer exponentiellen Entwicklung verdeutlicht (ähnliches findet sich schon früher bei Vaclav Smil, dessen Charts ich allerdings nicht einfach bringen darf).

world-energy-consumption-1820-to-2010-with-logo

Diese Energierevolution und die dazu gehörenden Erfindungen und Wissenschaften ermöglichten eine Verachtfachung der Weltbevölkerung in nur 200 Jahren, zuerst in der Ersten und dann sukzessive in der Dritten Welt – siehe dazu The Human Tide von Paul Morland.

Das hört jetzt auf – wg. Klima, wie die einen meinen, oder weil bei Abbau/Förderung (und deren Netto-Energie) zunehmend Schicht im Schacht ist, wie die anderen (z.B. meine Wenigkeit) sagen.

Es ist jedenfalls klar, dass in diesem Zeitalter der konzentrierten Energie gesellschaftliche Krisen und staatliche Zusammenbrüche ganz anders aussehen als noch vor – sagen wir – 300 Jahren.

Heutige Staaten können sich militärisch überhaupt nur behaupten. insoweit sie Zugang zu konzentrierter Energie haben.

Übergang zum Post-Karbon-Zeitalter

Und gesellschaftlich ist ausschlaggebend, wie Energieaneignung und in weiterer Folge Wertschöpfung erfolgen – und wie viele hungrige Mäuler über letztere gestopft werden müssen.

Wenn nun eine weitere energy transition weg von konzentrierter fossiler Energie erfolgt (erfolgen muss), wird es unweigerlich zu einer Anpassungskrise kommen, die durch moderne Verhaltensweisen und Künste von Impulskontrolle bis “smart xy” abgemildert werden mag;

die aber trotzdem ziemlich schmerzhaft ausfallen dürfte – umso stärker, als das womöglich während eines neuen “Maunder-Minimums” vonstatten geht

- nur eben mit einer Weltbevölkerung von acht Milliarden statt 900 Millionen Menschen.

Die Auslese könnte brutal ausfallen und die ersten, “die aus dem Genpool ausscheiden”, werden wohl jene sein, die ebenso beharrlich wie vergeblich darauf warten, dass endlich auch für sie und ihre Kinder die Erderwärmung einsetzt.

Und jene Professoren, die ein ganzes Berufsleben lang eine wissenschaftlich letztlich unhaltbare Theorie vertreten haben, hätten die Jungen eher ins offene Messer laufen lassen als dass sie einen Fehler eingestanden hätten.

Unabhängiger Journalist

Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.