Die EU hat Dienstag ihren diesjährigen State of the Energy Union-Report veröffentlicht, quasi einen Fortschrittsbericht zum Stand des institutionalisierten Verrats an den Lebensinteressen der europäischen Völker; das Paradebeispiel für einen Propagandaschwindel, bei dem darauf verzichtet wird buchstäblich zu lügen. Den zweiten Teil der “Disinformations-Mission” leistet die Journaille, die entweder keine Ahnung von der Materie hat, oder aus anderen Motiven die Statistiken des Berlaymont nicht “kontextualisiert”.
Vorbemerkung: Dieser Blogger versteht sich als “proeuropäischer Kritiker” der Europäischen Union, weil bereits die mittelalterlichen politischen und kulturellen Systeme Europas einander ziemlich ähnlich waren. Während die “indigenen Völker/Stämme” bis in die jüngste Zeit immobil sowie kulturell und ethnisch weitgehend homogen waren, waren künstlerische und wissenschaftliche “Eliten” seit Jahrhunderten mobil oder tauschten sich wenigstens schriftlich aus. Die Union will zwar die traditionelle Konkurrenz zwischen regionalen Machthabern ausschalten, handelt dabei aber durch die Bank zum Nachteil der Völker und sogar der ansässigen Bevölkerungen. Die Energie- und Klimapolitik der EU ist ein besonders klares Exempel hierfür. Zwei Anmerkungen.
“Pandemie-Jahr”: Großer Sprung vorwärts bei den EU-Klimazielen
Die Kommission behauptet in ihrem Bericht an das EU-Parlament, sie komme für 2021, also heuer, auf eine Senkung der Treibhausgas-Emissionen von 31 Prozent (gegenüber 1990). Das wäre, wenn wahr, ein “enormer Sprung nach vorn”, der
- in seiner Dimension zunächst schwer nachvollziehbar ist, der
- aber durchaus im Bereich des Möglichen liegt – angesichts des “Lockdown-Eifers” etc. der mutmaßlichen Regierungskriminellen in Brüssel und den Staaten der Union (zugespitzt ausgedrückt strangulieren diese Politicos/Bürokraten vor allem die industrielle Wirtschaft des Kontinents).
31 Prozent minus würden Mehr-Einsparungen von 7 Prozentpunkten gegenüber dem letzten Vor-Coronajahr 2019 entsprechen, für das erst im vergangenen Frühjahr die “”offizielle Einreichung” erfolgte. Das Zahlenwerk für vorvoriges Jahr soll einer Verringerung um 24 Prozent entsprochen haben (für die “EU-27″, also ohne UK).
Offizielle Verlautbarungen zu den “GHG emissions” 2020 sind diesem Blogger noch keine bekannt, aber nach der bisher geltenden Metrik laufen 7 Prozentpunkte auf eine Reduktion von 467 Megatonnen binnen zwei Jahren hinaus,
(wobei 2021 mit seiner “wirtschaftlichen Aufholjagd” in den Frühjahrs- und Sommermonaten wohl nicht besonders ins Gewicht fällt). Überschlagsrechnung: 1.602 Mt CO2eq/24 = 66,75 Mt. pro Prozentpunkt, siehe jüngste UNFCCC-Einreichung hier, Seite iii.
Eine Verringerung des Ausstoßes um fast eine halbe Gigatonne CO2eq in so kurzer Zeit wäre, historisch gesehen, jedenfalls beispiellos. Einen auch nur annähernd vergleichbaren “Großen Sprung nach vorn” hat/hätte es seit 1990 noch nicht gegeben.
All das erfolgte hauptsächlich in jenem Jahr, in dem etwa die Volksrepublik China ihre ca. drei mal höheren Kohlendioxid-Emissionen um 0,8 Prozent gesteigert hat (das geht freilich gerade zu Ende, weil Peking es nicht mehr schafft ausreichende Mengen von im Inland geförderter Kohle zu mobilisieren – “rollende Blackouts”, Produktionseinstellungen).
Fazit: Europa hat 2020, wie der österreichische Bundesbasti das formulieren würde, “einen besonders großen Schritt zur Seite getan” – während andere Importeure die Primärenergie-Tanke voll gemacht haben.
Dieser Vorgang ging, wie gehabt, natürlich zu Lasten der Wohnbevölkerung in den EU-Staaten – weswegen Politicos, die das decken, “Verräter” sind – jedenfalls “objektiv” (das “Wirtschaftswachstums-/Entkoppelungs-Argument” zieht übrigens nicht, weil das BIP auch über Verschuldung gesteigert werden kann).
Die einzige “Entschuldigung” für dieses Verhalten, über die man nachdenken könnte, wäre, wenn die “Entscheider” glauben würden, auf diese Weise für ein “Post Peak Oil-Szenrio” (for lack of a better word) trainieren zu können..
Dass acht Prozent der weltweiten Emissionen oder 4 Gigatonnen CO2eq für den “blauen Planeten” einen nennenswerten Unterschied machen können – während Nicht-Annex 1-Staaten gleichzeitig um viele Gigatonnen erhöhen – ist jedenfalls aufgelegter Unsinn. Derlei hätte nicht einmal die selige Oma dieses Bloggers geglaubt.
Erneuerbaren-Rekord für dumme Kerle (und -innen)
Die Kommission vermeldet ferner, dass 2020 der Erneuerbaren-Anteil erstmals der größte war (38 ggü. 37 Prozent bei den “Fossilen”) und das wird schon seine Richtigkeit haben.
Überraschend ist es jedenfalls nicht, wenn man sich den Subventions- und Gesetzgebungs-Aufwand vergegenwärtigt, den Politicos beim Hochpäppeln von Windmühlen und Solarpaneelen treiben.
Das passiert u.a. mithilfe diverser Einspeiseverordnungen, mit denen ein “Spielfeld” erschaffen wurde, das das Gegenteil des viel bemühten level playing field ist. Es ist so schief, dass Team A bergauf stürmen muss um zu scoren, während Team B den Ball ggf. ins Tor rollen lassen kann.
Nun verdienen die Ex-Monopolisten, die von den”Renewables” und deren Habschis an die Wand gedrückt werden, keine Mitleidsstränen
- das Dumme ist bloß, dass nur sie grundlastfähige Elektrizität anbieten.
- Wer – wie das europäische Polit-Gesocks – diese traditionellen Stromerzeuger vertreibt ohne zuerst für adäquaten Ersatz gesorgt zu haben, destabilisiert das Stromnetz, wie unsere dummen Kerle, aber auch der Lynchmob demnächst herausfinden werden. Dieser Blogger, der besagte Destabilisierer gern vor Gericht sehen würde, fürchtet, dass der Lynchmob sehr schnell so zornig & spontan werden kann, dass es mangels Angeklagten zu keinen Verfahren mehr kommt (das gilt natürlich auch und speziell für jene Eurokraten, die sich auch andere “Verdienste” um die Deindustrialisierung des Blocks erworben haben mögen).
- Die dummen Kerle und ihre Schwestern im Geiste hören zwar gerne Meldungen wie Erneuerbare Energien überholen fossile, weil sie sich durch solche Überschriften bestärkt fühlen, sie dürften trotzdem eine falsche Vorstellung davon haben, wovon die Rede ist; beispielsweise, dass es in den vergangenen 20 Jahren nicht gelungen ist, Strom (in nennenswerten Quantitäten) speicherfähig zu machen weswegen der Subventions-Exzess für die “neuen Erneuerbaren” für A & F ist; oder dass es sich bei den teuer erkauften & groß trompeteten “Erfolgen der Energiewende” eben ausschließlich um Elektrizität handelt, die ganze 20 bis 25 Prozent des Endenergieverbrauchs ausmacht – Transportenergie und Raumwärme also NICHT inklusive. Die Uniaun und ihre (publizistischen) Mietmäuler, die den lieben langen Tag den Kopf über diverse Populismen der Rechts-Popos schütteln, üben sich selbst im Grün-Populismus von im Physik-Unterricht gefehlt Habenden. Das ist ein zweiter Grund, warum unsere Politicos vermutlich “Verräter” sind.
Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.