Migration: Das Rührstück von den unbegleiteten Minderjährigen

In der europapolitischen Tragikomödie zum relocation-Programm der EU hat Kanzler Kern nun grünes Licht für die Aufnahme von 50 Minderjährigen aus Italien gegeben, berichten österreichische Medien. Was für eine große humanitäre Geste, steht zwischen den Zeilen: Bürgerkriegstraumatisierte kleine Mädchen mit Kulleraugen, an den Rockzipfeln ihrer Mütter hängend. Weit gefehlt. 17-jährige Burschen aus Afghanistan.

Natürlich weiß man zum derzeitigen Zeitpunkt nur, wie sich Kern das politische Ende seines acts mit dem Lügenbaron vorstellt.

Ungefähr so: Österreich muss seinen Verpflichtungen natürlich voll nachkommen, denn schließlich hat es nicht nur den Vertrag von Lissabon durchgewunken, sondern auch im September 2015 im EU-Ministerrat dafür gestimmt, siehe z.B. hier.

Jetzt ist jedenfalls genug demonstrativer Widerstand geleistet! Herbei, herbei!

Natürlich wissen wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht, welche 50 “Kinder” da kommen werden und woher sie stammen.

Man kann nur nachsehen, wie die Gruppe 2016 ausgesehen hat. Beispielsweise hier, im Asylbericht des Innenministeriums auf Seite 10:

unbegleitete_minderjährige_innenbericht
Quelle: BMI

91 Prozent der in Österreich um Asyl ansuchenden Flüchtlinge dieser Gruppe waren also zwischen 14 und 18 Jahre alt.

Über die Geschlechterverteilung gibt dem gemeinen österreichischen Staatsbürger lediglich Eurostat Auskunft (wobei es bei den Daten eine kleinere Unschärfe gibt: Eurostat veröffentlicht nur Altergruppen, “begleitet und unbegleitet”).

Asylwerber in Ö. von 14 bis 17, 2016
Anzahl
gesamt (extra EU)  6195  100.0%
männlich  5220  84,3%

Von diesen wiederum kommen mehr als die Hälfte, 2.800, aus Afghanistan. Die freuen sich sicher, wenn sie bei ihrer Ankunft mit Teddybären beworfen werden !

Unabhängiger Journalist

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