USA – Meine Fakten, deine Fakten: Wer lebt im Paralleluniversum?

Für die Sterngucker der europäischen Warte ist klar: Da ist in den USA jemand an die Macht gekommen, der bizarre, womöglich krankhafte Vorstellungen hat – jemand, der sich getreu dem bekannten Motto der Pippi Langstrumpf seine eigene Welt macht (“wiedewiedewiesie mir gefällt”). Das ist unfreiwillig komisch, v.a. aus dem Mund von realitätsfernen Europäern, die sich drauf verlassen, dass der Strom aus der Steckdose kommt.

Diese Kommentatorin der Presse ist der Meinung, dass das zwei Tage anhaltende trotzige Beharren auf der Inaugurationslüge sowie die originelle Wortschöpfung alternative facts Anzeichen dafür sind, dass die Administration Trump in ihrer eigenen Welt lebt.

Nicht so schnell.

Das Einlenken/die Neuinterpretation Spicers in der Frage der crowd size deutet eher auf das Gegenteil hin. Es legt nahe, dass Washington nicht gewillt ist, sich imperialer Realitätsverweigerung zu ergeben (jedenfalls noch nicht).

Es besteht eher der Verdacht, dass die malkontenten Journalisten und Politicos mit Trump-Positionen nicht einverstanden sind, weil sie’s seit ihrer Schulzeit immer anders gehört haben – vom Keynesianis- über den Warmis- bis hin zum wohlfahrtsstaatlichen Etatismus.

Würd’ ich in ihrer Haut stecken, wär’ ich mir nicht so verdammt sicher.

Es gibt eine Menge Hinweise drauf, dass sich das Paralleluniversum in europäischen Intellektuellen-Köpfen ausdehnt.

Unabhängiger Journalist

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