Kommunikationswissenschaftler Michael Meyen anlysiert in seiner “Propaganda-Matrix” die an einen 20 Jahre alten dystopischen Blockbuster gemahnende Corona-Berichterstattung unserer “Leitmedien”, wobei er an eine Lesart früher Gesellschafts- und Medienanalytiker (-kritiker) anknüpft (Ellul, Foucault, Chomsky). Der Mann sitzt zwar auf einem dienstrechtlich sicheren Posten an der LMU, bekommt seit en paar Jahren aber jede Menge Flak von einem Bündnis aus “Israel-Lobby” und Corona-Faschos (“Antisemit & Verschwörungstheoretiker”). Professur hin oder her – Meyen scheint tatsächlich ein hohes Risiko ein zu gehen.
In den ersten vier Kapiteln legt Meyen, der seit ca. 20 Jahren Ordinarius in München ist, theoretische Grundlagen und holt dabei bis in die 1920er-Jahre aus (Bernays, Lippmann).
In seiner Analyse baut er auf ein Amalgam aus Systemtheorie, Diskurs-Analyse und dem Propaganda-Modell des frühen Noam Chomsky auf um zu verdeutlichen, dass das (u.a.) von Leitmedien Gesagte (und überhaupt Sagbare) ein Epiphänomen der jeweils zugrunde liegenden “gesellschaftlichen Formation” ist.
“Sein”, d.h. das Journalismus-Ideal eines durch die letzten DDR-Jahre geprägten Menschen sind Medien, die als Plattformen der Verständigung, auch und gerade des konfliktreichen Austausches fungieren
und nicht als volkspädagogische Vehikel zur Fabrizierung eines pseudodemokratischen Konsensus der Regierten (wie er meint).
Speziell hat er es auf die Leittiere des Medien-Rudels abgesehen, die soziale und politische Akteure (sofern sie relevant sein wollen) mit verfolgen müssen,
egal ob sie nun jeweils zustimmen und wie viele von diesen Diskursen für blanken Unsinn gehalten werden.
Mit den MSM hat sich’s der gute Professor aber spätestens seit der “Ukraine-Krise” 2014 verscherzt, weil er diesen u.a. vorhält,
sie seien “Eskorten der Macht”, Propaganda-Instrumente des türkischen “Starken Mannes” Erdogan, etc.
Seit etwa diesem Zeitpunkt, resümiert Meyen auch hier, habe die bisherige Vielfalt der Coverage ab- und deren Homogenisierung zugenommen.
Er selbst sei nach einem Buch mit einem “antizionistischen” Co-Autor zunächst als Antisemit und ab 2020 auch als Verschwörungstheoretiker abgestempelt worden
(den “Antisemitismus” bekam er wegen der Zusammenarbeit mit einem “Israel boykottierenden Kollegen” verpasst und ein Konspirationist soll Meyen sein, weil er im mittlerweile erfolgreich unterdrückten YT-Kanal Ken Jebsens aufgetreten ist – “Kontaktschuld”).
Tatsächlich schießt der “Publizistik-Experte” seit 2020 aus vollen Rohren gegen den eskalierenden Corona-Totalitarismus der politischen Klasse sowie die diesen begleítende Fehl- und Lückeninformation des “Mainstreams”.
Auf vier Kampfplätzen oder “Arenen”, glaubt der Autor, könne die Diskurshoheit der aktuellen Medien- bzw. Propaganda-Matrix freilich noch in Frage gestellt werden (Kapitel 7 – 10).
Auf seiner individuellen Ebene handelt es sich um den tragischen Kampf gegen die selbst ernannt politisch aufgeklärten Viridioten des Biosicherheits-Staats, die er zum Teil selbst gelehrt/asugebildet hat.
Besagte Menschen/Strukturen können ihn auf mittlere Sicht jetzt meier machen, auch wenn er durch seinen Vertrag weitgehend vor einer Kündigung geschützt sein dürfte.
Die erzwungene Beendigung seines Arbeitsverhältnisses ist nämlich bei weitem nicht alles.
Das “Waffenarsenal” seiner Feinde reicht von
- journalistischen hit pieces in den MSM
- über de facto-Versammlungs-/Vortragsverbote
- bis hin zur Nicht-Gewährung von “grant money” durch anonyme Förder-Bürokraten – um nur drei zu nennen.
Ohne Zugang zu den Massenmedien und die Möglichkeit zusätzliches Geld für Forschung heranzuschaffen, wird in diesem Job aus dem Mann über kurz oder lang eine bedauernswerte “lahme Ente”.
Meyens eigene Propaganda-Matrix
Anscheinend will Meyen Teile der gauchistischen Diskurse des Biosicherheits-Staats durch eigene, ebenfalls gauchistische und nicht minder etatistische “discours” ersetzen,
wobei Bruchstücke der von ihm der Kritik unterzogenen “Propaganda-Matrix” als durchaus sachdienlich & relevant figurieren,
wenn sie vielleicht auch nicht adäquat umgesetzt seien.
Dabei wird – üblicherweise unausgesprochen – von politisch-physikalischen Prämissen ausgegangen, die tlw. nur als absurd bezeichnet werden können.
- Die in den Augen dieses Bloggers zentrale Crux dieser Art von Opposition ist das infantile Urvertrauen der Linken in ein gutes Staatswesen, das, wie sie glauben, das Gemeinwohl aller garantieren kann. Früher sagte man “Sozialismus” dazu, was ein seit den 1990ern diskreditierter Begriff ist. Trotzdem ist die gleiche Stoßrichtung deutlich zu erkennen, ob nun im Marx-Zitat (“Die erste Freiheit der Presse besteht darin, kein Gewerbe zu sein”) oder durch das Beschwören der vor 100 Jahren erhobenen Forderung, die Presse öffentlich ( = staatlich) zu finanzieren (siehe das Kapitel über das “Filtermodell”).
- Damit in Zusammenhang steht, was das Milieu von Albrecht Müller bis eben Ken Jebsen und Michael Meyen als “Impferialismus auf Basis einer neoliberalen Agenda” auffasst. Dass bei dem gerade aufgeführten üblen Spiel “großkapitalistische Kreise” federführend beteiligt sind, sei unbestritten und wird ja auch durch Recherchen z.B. von Paul Schreyer und Ernst Wolff untermauert. Nur: Mit “neoliberal”, einem 40 Jahre alten Kampfbegriff der akademischen Linken, hat das alles herzlich wenig zu tun. Schon eher mit der klasssischen Faschismus-Definition vom “Bündnis von Monopol-Kapital und Staat”.
- Viele dieser Diskurse/Reden sind für den gemeinen Google-Nutzer und Blogleser freilich nur in Spuren oder indirekt nachweisbar, etwa durch die Duftmarken bestimmter “Fahnen-Begriffe” in Meyens Internet-Beiträgen und Büchern. Das gilt auch für die von ihm und seinem Umfeld gepflogenen Narrative zu Klimakatastrophe, Immigration und wohl auch Rechtsradikalismus. Meyen agiert durchgängig als Spezialist für Medienfragen – nicht aber als Theoretiker für allgemeinere Krisen, sozusagen nach dem Motto: “Da gibt es andere, die berufener sind als ich.” Dennoch ist klar, dass Meyen z.B. in Sachen CO2-Warmismus oder Masseneinwanderung über das Simulacrum einer Flüchtlingskrise mit der Propaganda-Matrix übereinstimmt (anders hätte er an “seiner” Uni auch wohl kaum “überleben können”).
- Das Theoriegebäude vom Menschen gemachten Klimawandel wird, wie Meyen im Anschluss an einen indischen Autor meint, von den Medien nicht gebührend abgefeiert - wenigstens nicht vor dem Auftauchen von Greta Thunberg, was eine wenigstens originelle Ansicht ist. Natürlich wird auch kein Wort darüber verloren, dass diese Theorie seit gut 20 Jahren für das der europäischen Propaganda-Matrix zugrunde liegende soziologisch-politische System handlungsbestimmend ist (“Kyoto-Protokoll”). Und natürlich braucht man an diesem G’schichterl gar nicht erst irre zu werden, sofern man im Vorhinein darauf verzichtet, sich die disparaten Größenverhältnisse dieses Diskurses anzusehen – siehe z.B. diesen Blogbeitrag (wahrscheinlich gibt es andere, die in Sachen Grundrechnungsarten auch “berufener sind” ) Da hilft es auch nichts, wenn der im Corona-dynamischen Duo für Kapitalismus zuständige Klaus Schwab “GloboCap” im Sinn Gretas reformieren möchte.
- Ähnlich Meyens Narrativ zu den “Ereignissen des Jahres 2015″, deren einseitige Darstellung in den Mainstream-Medien zwar bekrittelt, deren politisch-moralische Haushaltsführung aber nicht im Geringsten bezweifelt wird. Die Migranten, die sich damals millionenfach in die Sozialstaaten Mitteleuropas gewälzt haben, sind für den guten Mann weder Einwanderer, die anderswo nach einem besseren Leben und einfacherem Einkommen suchen, noch sind sie “menschliche Munition” für die skrupellosen Bediener von “Migrationswaffen”, sondern Individuen, die gewissermaßen ihr Menschenrecht wahrnehmen, sich über Grenzen hinwegzusetzen. All das ist (zumindest für diesen Blogger) eine Art Phantomdiskurs, der – vlt. mangels Nähe – nur indirekt nachvollzogen werden kann.
- Ähnlich Meyens Haltung gegenüber diversen ungewollten Epiphänomenen des allgemeinen Immigrations-Irreseins, zum Beispiel Chemnitz im Sommer 2018. Obwohl derlei zum Kern der Expertise dieses Kommunikationswissenschaftlers gehören würde, ist in dessen Blog nichts über den Ablauf der dortigen Ereignisse seit der Ermordung von Daniel H. und speziell über die dubiose Verwendung des “Hasi-Videos” in den MSM vermerkt. Das wäre, wie gesagt, nicht nur die innerste Kernkompetenz Meyens, sondern ein Paradebeispiel dafür, wie die Propaganda-Matrix schon vor Corona funktioniert hat – leider ein “rechtes”, weswegen darüber auch nichts zu vernehmen ist – “crickets”, wie der Englisch sprechende Poster formulieren würde. Eineinhalb Jahre später erinnert sich ein Meyen-Mitstreiter noch schnell einmal daran, dass in der sächsischen Stadt jüngst elf Journalisten angegriffen worden seien.
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