Wie man einen Terroristen erfindet

In Sachen Anschläge in Brüssel schiebt man der Öffentlichkeit soeben einen “genehmeren” Selbstmordattentäter unter. Das passiert im Rahmen einer groß angelegten Medienoperation, deren Motto “Täuschen durch Irreführen” zu sein scheint.  Dabei werden offiziell bestätigte Informationen von gestern mit anders lautenden Informationen von heute “überschrieben”. Ziel ist es, einen der drei Selbstmordattentäter aus dem öffentlichen Gedächtnis zu löschen, einen, der nicht in das politisch korrekte Weltbild von Medien & Politik passt.

Um das Vorgehen durchschauen zu können, müssen einem die Fakten der Anschläge vom 22. März geläufig sein, siehe z.B. hier. Auf dem Flughafen gab es drei Selbstmordattentäter, aber nur zwei Bomben explodierten (die dritte zündete nicht). Der dritte Attentäter ist/war flüchtig, und nun wird vermutet, dass es sich um Faycal C. gehandelt hat.

Das ist allerdings von nur mäßiger Wichtigkeit.

Viel bedeutsamer ist, dass die beiden “erfolgreichen” Selbstmordattentäter vom Flughafen Zaventem Ibrahim El Bakraoui und Najim Laachraoui hießen. Das ist über DNA-Analysen herausgefunden worden (von derlei Attentätern bleibt relativ wenig zurück, womit sie sonst identifiziert werden können). Und das ist hochoffiziell bekanntgegeben und auch nicht zurückgezogen worden, siehe z.B. hier oder hier.

Oder hier:

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(Der Fotoausschnitt vom Mann mit Hut ist irreführend, weil Laachraoui nicht der Mann mit Hut, sondern der linke aus der bekannten Dreiergruppe vom Flughafen ist).

Warum nun wird das aufwendige Stück zur Täuschung der Öffentlichkeit aufgeführt ?

Weil der Selbstmordattentäter Laachraoui eine Figur ist, die das politisch korrekte Geschwätz, dass die Attentäter nichts mit den Flüchtlingen zu tun hätten, Lügen straft.

Siehe dazu meine Geschichte von vorgestern, hier.

Hier sind noch einmal Links, die unabhängig voneinander zeigen, dass Laachraoui a) offenbar mit mutmaßlichen IS-Kameraden von Syrien nach Ungarn gereist ist und dass er sich b) aus Ungarn vom Cheflogistiker der Pariser Anschläge, Salah Abdeslam mit einem Mietwagen abholen ließ.

Zweiteres zuerst. Folgende Passage stammt aus der belgischen Zeitung La Libre:

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Eigene Übersetzung:

Die zwei Männer (Laachraoui und einer seiner IS-Kameraden namens Mohamed Belkaid) kamen Ende September 2015 mit einem Mercedes nach Belgien, der von Salah Abdeslam gelenkt wurde. Sie wurden vom Budapester Bahnhof Keleti abgeholt, der zu dieser Zeit von syrischen Flüchtlingen überschwemmt war.”

Nach mehreren übereinstimmenden Berichten wurde Laachraoui bei der Rückfahrt durch Österreich kontrolliert/erfasst, aber nicht erkannt, weil er den falschen Namen Sofiane Kayane benutzte, unter dem er danach ein Haus im belgischen Auvelais mietete.

Die österreichische Kronen Zeitung hat über diese Kontrolle bereits im Dezember 2015 berichtet.

Die österreichische Tageszeitung Kurier berichtete kürzlich u.a., dass zwei belgische Selbstmordattentäter zusammen mit in Salzburg inhaftierten mutmaßlichen Dschihadis aus Pakistan und Algerien nach Griechenland übergesetzt hätten, siehe hier.

Allerdings ist öffentlich nicht bekannt, aufgrund welcher konkreten Anhaltspunkte die österreichischen Behörden die in Salzburg Inhaftierten mit den Brüssel-Attentätern in Zusammenhang bringen. 

Trotz dieses fehlenden Wissens: Laachraoui war nicht nur ein altbekannter “Kunde” aller Geheimdienstler, die sich mit aus Belgien stammenden IS-Kadern befassten, er war auch ein missing link zwischen “autochthon europäischen” Dschihadis und jenen islamistischen Glaubenskämpfern aus Syrien, die gerade zu Zehntausenden nach Europa geschleppt werden.

Laachraoui alias Kayane ist ein richtiger Albtraum für alle, die diese Verbindung leugnen und muss als Selbstmordattentäter von Brüssel daher dringend “ersetzt” werden.

Edit, 27.3.2016: Vier Präzisierungen/Ergänzungen von meist österreichischen Links zur Verbindung der Brüssel-Attentäter mit Flüchtlingen in Ungarn.

Unabhängiger Journalist

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