Je deutlicher wird, dass – nicht nur – westliche Regierungen seit gut 20 Jahren auf einen energiepolitischen Holzweg geführt haben, desto tiefer vergraben sich Adepten der Energiewende in ihre Lebenslügen. deren Doppel-Kern ein Elektrifizierungs- und ein Immaterialisierungs-Fantasma ist. Wie Anhänger archaischer Weltvorstellungen ignorieren sie dabei “nicht passendes Wissen”, in diesem Fall: Grenzen, die entweder von der “physikalischen Wirklichkeit” und/oder gesellschaftlichen Konventionen gesetzt werden, die sie selbst aufbauen geholfen haben. Das Kalkül scheint zu sein, dass sich die Natur schon beugen wird, wenn Ideologen nur lang genug insistieren.
Neuerdings kommt zur T(J)ugend- und Modernitätssignalisiererei von Tesla- und BYD-Fahrern noch
- der (vermutete) Strombedarf künftiger AI-Programme,
- um von zusätzlichen Stromkunden einer in den Raum gestellten, aber sowieso illusorischen Reindustrialisierung in Nordamerika oder Deutschland ganz zu schweigen.
Die eine Fraktion plappert über den Traum einer gerechten und inklusiven Energiewende , die nur mehr von ein paar “rostigen Stellschrauben” hintangehalten würde
und die andere – diverse Öko-Bolschewisten -, versuchen auf den Feuern von auch nicht-revolutionär anerkannter “!Klimakrise” sowie der “energy transition” ihr Polit-Süppchen zu kochen,
nachdem’s mit dem Covid-Feuerchen ein weiteres Mal nicht geklappt hat
(wenn man davon absieht, dass einige ORF-Redakteure und treue Ö1-Hörer” bis zum heutigen Tag der Theorie vom “zoonotic spillover” anhängen mögen, während die meisten der inzwischen ausgegrabenen “Papierspuren” in Sachen COVID zu einem Gentechnik-Labor in Wuhan führen, das – wohl für die Entwicklung von Biowaffen – US-Gelder erhalten hat)
- freilich hat all das bisher nur den Rang von “Indizien”, solang’ nämlich kein garantiert echter Video-Clip von einem Labor-Mitarbeiter “auftaucht”, wie dieser g’rad Pathogene freisetzt .
“Fledermaussüppchen” Malm taucht hier nicht zufällig auf, ist der faktisch China-apologetische zoonotische Überschwapper doch sowas wie ein spiritus rector der in den nächsten Zeilen thematisierten Neuerscheinung mit dem Titel “The Price is Wrong” (siehe “acknowledgements”).
Kommandowirtschaft mit Zentralbank
Auch Autor Christophers ist ein Öko-Bolschewist neuen Stils,
ein weiterer “Geograf” an einer weiteren schwedischen Uni, der in seinem neuen Buch die Meinung vertritt, dass eine staatlich besser kontrollierte Kommandowirtschaft die Energiewende effizienter hinkriegen würde (bzw. dass allein eine solchen diese überhaupt gelingen könne), denn
es bedürfe spezieller notenbanklicher, d.h. staatlicher Fördermaßnahmen, um Fremdkapitalgeber (= Banken) dazu zu animieren, Erzeugern von Wind- und PV-Strom billige Kredite zu geben.
Weil “kapitalistischen Banken” die Renewable-Projekte zu riskant und wenig profitabel seien, gehe im kapitalistischen Westen bei der Energiewende nichts weiter,
wohingegen das Reich der Mitte mit seiner PBoC-befeuerten Verleihpraxis relativ erfolgreich sei, speziell bei der auch von Greta-Jüngern erwünschten nicht-zentralisierten Stromerzeugung (z.B. via “rooftop solar”).
Am Unwillen der westlichen Kreditgeber, in riskante und absehbar wenig gewinnträchtige RE-Projekte zu verleihen, ändere auch der Umstand nichts, dass – von China angetrieben – die Preise für Solarzellen gefallen sind und weiter fallen
(Christophers verweist richtig auf die im “großen Bild” nur geringen Fortschritte bei der RE-Stromerzeugung, scheint sich aber von Darstellungs-Schmähs wie “installierte Kapazitäten” blenden zu lassen).
Brett versucht mit seiner eher unfreiwillig komischen Darstellung das Unmögliche,
nämlich sich gleichzeitig bei gewissen “westlichen” bona fide-Jungen anzubiedern, die sich in den vergangenen Jahren zur “letzten Generation” hoch stilisiert haben,
sowie andererseits bei manchen CCP-Funktionären, die ihr Leben lang nichts anderes gekannt haben als Staatswirtschaft.
Letzteres gilt mutatis mutandis freilich auch für alle “Westler” ab der Boomer-Generation, also meine Altersgenossen.
Vom Staats-Fetischismus
Schon unsereins hat den Etatismus gewissermaßen mit der Muttermilch eingeflößt bekommen, wenngleich in seiner “gemischte Wirtschaft-Variante”-
Bei den Millenials und der Generation Z ist der grassierende Infantil-Etatismus aber wohl noch ausgeprägter.
Zur Inszenierung gehört(e) in unseren Breiten auch eine Zentralbank,
die real natürlich immer in (supra)staatlichem Auftrag gehandelt hat
(was sich leicht anhand der Postenbesetzungen nachvollziehen lässt; im engeren Sinn hat nur die Regierung das Sagen, im weiteren aber das gesamte politische System, wie sich am Beispiel des österreichischen Machtkartells – “Sozialpartner” – gut zeigen lässt).
Seit 20, 30 Jahren müssen Notenbanken in Europa freilich Unabhängigkeit mimen, was ihnen mit Ausnahme von ein paar weltfremden Akademikern kaum jemand wirklich glaubt
- “praktisch” für die Politiker im engeren Sinn ist diese Schmierenkomödie aber allemal, müssen diese für unpopuläre Entscheidungen (z.B. Eckzinsanhebungen, Fed-Kopierereien) doch nicht mehr “gerade stehen” (vor ihrem Wahlvolk).
So ein Zentralbankerl ist für die politischen Klassen der EU jedenfalls eine famose “Stellschraube” mit einer gewissen plausible deniability,
eine, die zwar nicht rostig ist, die dafür aber einen falschen Bart um hat.
Die Volksrepublik hat heute auch so ein Zentralbankerl, freilich eins, das das Schmierenstück von der Unabhängigkeit nicht oder nur selten aufführen muss.
Moderne Öko-Bolschewisten nehmen den schönen Schein westlicher Zentralbanken aus taktischen Gründen für bare Münze,
stellen bei der PBoC aber zufrieden fest, dass es sich um ein staatliches Institut handle, mit dessen Hilfe “Politiken” umgesetzt werden können.
Die Vorgehensweise ist eine ganz ähnliche wie die unter westlichen Fiat-Regimen übliche,
mit dem kleinen Unterschied, dass Verborge (und “Geldschöpfung ex nihilo”) in China und Japan mit ausdrücklicher Unterstützung der jeweiligen Zentralbank stattfindet.
Wenigstens in China ergänzt diese “Stellschraube” die planwirtschaftlichen Vorgaben durch Provinz- und Zentralregierung.
Der hier besprochene Autor goutiert das beschriebene System hörbar, verspricht es doch, die angeblich existenziell wichtige Energiewende “in trockene Tücher” zu bringen (mit Mitteln des “Fiat Money”).
Take China’s CERF (“Carbon Emission Reduction Facility”, Anm)Where they lend to eligible sectors (which include but are not limited to renewables) and disclose the estimated emissions reduction impact of the projects that they finance, China’s banks can apply to the PBOC (People’s Bank of China) for refinancing of up to 60 per cent of the loan principal at a rate of 1.75 per cent – a level well below prevailing interest rates in the country’s interbank and bond markets throughout the period since the CERF was launched. In turn, the PBOC stipulates that loans must be extended to qualifying recipients at rates at or near the prime lending benchmark.”
Es liegt auf der Hand, welche Unzahl von Misswirtschafts-Praktiken und unintended consequences eine solche Vergabepolitik zeitigen muss,
was hier nicht im einzelnen ausgeführt werden soll.
Nur ein wesentlicher Aspekt sei hier erwähnt:
dass nämlich (zu) billiges Geld auch hier dazu führt, dass eine “credit bubble” aufgeblasen wird
(als ob die Volksrepublik nicht schon genug Kreditblasen hätte)!
Im Wesentlichen handelt es sich um das, was China im großen Stil schon vor 10, 15 Jahren zur “Bewältigung” der globalen Finanzkrise beigetragen hat
(die anderen wesentlichen Faktoren waren die Shale-Revolution in den USA sowie “QE/ZIRP” der westlichen Zentralbanken).
Bittere und noch bitterere Pillen
Wenn man ehrlich wäre, müsste man nur aufhören Sand in die Augen von wenig Wissenden zu streuen
und “auf den Tisch legen”, dass die Energiewende heute aus einer Vielzahl von physikalischen und “behaviouristischen” Gründen unmöglich ist,
beispielsweise wegen eines Mangels an bestimmten “kritischen Rohstoffen” – siehe auch Simon Michaux -, der geringen Energiedichte des “Inputs”, oder wegen der Unmöglichkeit, elektrische Energie (in den notwendigen Größenordnungen) zu speichern.
Vaclav Smíl hat beispielsweise hier – siehe auch hier – viel Zutreffendes darüber geschrieben (obgleich auch er sich bezüglich der Verfügbarkeit “fossiler Energien” Illusionen macht).
Das ist, zugegeben, eine bittere Pille.
Aber auf Plapperant(inn)en und Öko-Bolschewisten zu hören ist letztlich noch bitterer.
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