Drei Autoren, die zufällig tatsächlich Österreicher sind, haben soeben einen Text über ein von den Zentralbanken verabreichtes Opiat veröffentlicht, der unter Garantie weniger Publizität bekommen wird als das zeitgleich erschienene Haltungs-Buch von Reinhold “Django” Mitterlehner. Eine unverlangte Buchbesprechung.
Finanzen
Nomi Prins über die Fed, Löhne und Aktien nach 2008 – Zitat
“The economy has been treading water ever since (especially compared to the stock market). Annual gross domestic product growth has not surpassed 3% in any year since the financial crisis, even as the level of the stock market tripled (…) The net result: an acute post-financial-crisis increase in wealth inequality — on top of the income inequality that was global but especially true in the United States. The crew in the top 1% that doesn’t rely on salaries to increase their wealth prospered fabulously (because) a soaring stock market disproportionately helps them. It’s also why the Federal Reserve subsidy policies to Wall Street banks have only added to the extreme wealth of those extreme few.” Nomi Prins, Survival Of The Richest [Read more...]
Stockman glaubt nicht an’s Fed-Tauberl – Zitat des Tages
“They have not actually reversed the policy, they are still shrinking their balance sheet by 50 bn. dollars a month.That’s the driver (…) The financial commentariat is totally focused on the Federal Funds Rate, which has been the traditional Fed lever. But actually there is no Federal Funds market left (…) The point is: forget Federal Funds, forget the targeting of the short term interest rates. The real action in terms of what the Fed is doing is downing the bond pits, where they are dumping paper at a rate, that is astounding (…)” David Stockman, Interview mit Greg Hunter, 5.2.2019 [Read more...]
Venezuela oder: Das Ende der Welt wie wir sie kennen
Venezuela ist der erste Petrostaat der Welt, dem es nicht mehr gelingt das Verhängnis unter der Tuchent zu halten, an dem er demnächst zugrunde gehen wird. Während die Rechte glaubt, dass ein Präsident namens Guido die Dinge zum Besseren wenden könne, zieht die Linke mit Losungen von gestern in die Schlacht von vorgestern. Eine Farçe. [Read more...]
Die Fed gibt d. Affen wieder Zucker
Das FOMC der Fed hat am Mittwoch eine sogenannte Zinspause eingelegt und erklärt, dass die seit langem angekündigte Verkürzung ihrer Bilanz “keine Marktturbulenzen hervorrufen” dürfe – etwas, das sich schwer anders denn als Kapitulation vor den “Markterwartungen” bzw. Präsident Trump interpretieren lässt. Die Märkte verfielen stante pede in Partystimmung – siehe z.B. hier. Sie erwarten für heuer keine Zinserhöhung mehr. [Read more...]
Finanzen: Wirbel um den Abfluss
“Master!”, cried the punters/“we urgently need rain!/We can no longer bear/this unprecedented pain!”/“I’m sorry my dear children/you beg for rain in vain/It is I who is in charge now/and mine’s the put-less reign./The bubble dragon shall be slain,/by me, the bubble bane./That rustling sound? That’s me…/as I drain and drain and drain.”/[ed note: cue evil laughter with lots of giant cave reverb] Pater Tenebrarum, Circling the Drain
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2% – eine “bekömmliche Inflation”?
Brendan Brown hat eine Studie über das Inflations-Targeting der ZBs vorgelegt und interpretiert dieses als weiteren zum Scheitern verurteilten Versuch, das monetäre Chaos des vergangenen Säkulums zu ordnen. Sein Inflationsbegriff umfasst viel mehr als steigende Preise von Milch oder Benzin. Dieser beinhaltet auch den von den Zentralbanken erzeugten Auftrieb der Assets Wohlhabender – von Wohnungen bis Aktien. Gewerkschaften, die sonst die aufklaffende Schere zwischen Arm und Reich bejammern, haben nichts gegen diese ungleiche “Teuerung”. [Read more...]
Plumps – ein Weihnachtsgemetzel
Aktien und Öl haben am 24. Dezember in New York stark nachgegeben (was sich in Asien fortsetzte). Hier Szenarien des Bloggers Steve St. Angelo, der es für wahrscheinlich hält, dass der Dow Jones bis Sommer auf das Niveau von 2007 und Öl auf einen Tiefststand fällt, der die Schieferölindustrie zerstört. [Read more...]
Schwarze Jung-Schwäne: Sequel zu Markus Kralls Draghi-Crash
Eineinhalb Jahre nach seinem Draghi-Crash – siehe hier – hat Markus Krall einen Nachfolger mit dem Titel Wenn Schwarze Schwäne Junge kriegen vorgelegt. Leser, die sich billigen Doom-Porno erwartet haben, haben sich getäuscht - und wohl bereits aufgegeben, nachdem sie sich im ersten Kapitel in bankbilanziellen Buchungs-Details verheddert haben. Ernst zu nehmen ist der Text aber auf jeden Fall. [Read more...]
Gold: Neue Rettung für COMEX?
Das Verwirrspiel um nicht gedecktes Papiergold steht mal wieder vor dem Ende der regulären Spielzeit und die große Frage ist, ob sich erneut “Investoren” finden, die bereit sind ein hohes Risiko einzugehen um das Match zu verlängern; wie 2015/16, als gut 70 Tonnen zusammengekratzt werden konnten, um eine “pleitegefährdete” Börse wieder flottzumachen. Das Gold ist mittlerweile verbraten und neue Trottel (“suckers”) werden gesucht. [Read more...]
Zum langen Atem von Boom und Bust – Zitat des Tages
“Throughout the 1920s, Austrian economist Ludwig Von Mises predicted the collapse of the German Mark as well as the stock market crash of 1929. In 1931, after the initial crash, he also predicted that central bank interventions through interest rate increases and other measures would prolong the disaster rather than end it. Mises saw the danger well in advance, but he was ignored until it was too late (…)” Brandon Smith, The Establishment Must Undermine Alternative Economists As Crisis Unfolds [Read more...]
Der Mythos von den deutschen Pfeffersäcken – eine Buchkritik
Unternehmensberater Daniel Stelter nimmt sich der populären Erzählung vom reichen Deutschen an und urteilt, dass es mit dem Vermögen seiner Landsleute nicht so weit her ist. Deren Einkommen sei zwar relativ hoch – eine Mischung aus ahnungslosen Politikern, schlechten Anlage-Gewohnheiten und Umverteilungs-Wünschen benachbarter Länder verhindere jedoch deren Verwandlung in Vermögen. Statt produktiv zu investieren, habe Deutschland nicht werthaltige Forderungen gegen ausländische Akteure aufgebaut. NB zum Gegensatz von qualifizierter und unqualifizierter Zuwanderung. [Read more...]
Affäre Kashoggi: USA sind NICHT durch Erdölimporte erpressbar
Mainstream-Journos wiederholen bis zum Erbrechen, die USA wären über direkte Erdöllieferungen aus Saudiarabien erpressbar. Das ist ein aufgelegter Schmarren. Nach offiziellen Angaben wurden 2017 täglich 949.000 von 19,96 verbrauchten Mio. Fass Öl aus dem Golfstaat eingeführt – weniger als fünf Prozent. Nicht auszuschließen ist freilich, dass die Saudis ein anderes Druckmittel gegen die USA in der Hand haben, das die manchmal “Petrodollar” genannte Währung der Amerikaner bedroht.
Dexit: Über ein wahrscheinlich ausbleibendes deutsches Tschüs
Bruno Bandulet, der Autor von Beuteland, hat sich die Chancen eines deutschen Austritts aus dem (v.a. für “Deutschland”) verderblichen Euro angesehen und urteilt: Ein mach- und vertretbares Projekt, das unter “normalen” ( = bisherigen) Gegebenheiten freilich extrem unwahrscheinlich ist. Als vielleicht dennoch eintretende Auslöser sieht er sich rasch entfaltende Ausnahmezustände, die sich aus der “Architektur” des Euro-Systems ergeben. [Read more...]