Bei meinen Überlegungen zur Kontrolle der demokratischen Macht (bzw. den Reaktionen darauf) ist eine neue, alte Überlegung aufgetaucht: Es ist das Argument, dass Währungsfragen auch in unserem demokratisch-republikanischen System nicht Mehrheitsentscheidungen unterworfen werden könnten und dass das auch für die Ersetzung der nationalen Währungen durch den Euro gelte. Das rührt an eine unüberschaubare Debatte mit tiefen ideengeschichtlichen Wurzeln, in der ich nur als interessierter Laie agieren kann. Mit dem vorgebrachten Prinzip bin ich einverstanden, aber nicht eines Sinnes mit dem Einwender. NB zu den Vorteilen von flexiblen Wechselkursen und Währungswettbewerb. [Read more...]
Finanzen
Dollar stark, Eurogold schwach: Das Rätsel der Währungs-Kreuze
Wie ausdauernde Leser dieses Blogs wissen, wird hier die These vertreten, dass der Goldpreis zu währungs- und zinspolitischen Zwecken systematisch “gemanagt” wird – siehe z.B. hier -, unter anderem durch Leerverkäufe an Warenbörsen. Eine weniger abrupte, aber kontinuierlich verwendete Methode konnte in der Nacht auf Montag am FX-”Markt” beobachtet werden. Sie erzeugt ein Phänomen, das es eigentlich gar nicht geben dürfte: einen Euro, der gegen den US-Dollar verlor, in dem “Gold” aber gleichzeitig Wert einbüßte. [Read more...]
Staat verdient Milliarden an Schulden, Sparer bezahlen es
Der deutsche Staat hat wegen der sinkenden Zinsen Milliarden verdient bzw. sich erspart, wird triumphierend vermeldet. Die Kehrseite der Medaille lassen unsere Medien lieber unter den Tisch fallen: Die Rechnung müssen Sparer, Versicherungsnehmer und Mieter zahlen. Was Staaten und Banken auf der einen Seite nutzt, bedeutet auf der anderen die Enteignung der kleinen Leute. Nur Anleihen-, Aktien- und Immobesitzer dürfen sich freuen. [Read more...]
“Breuphorie” statt Krise: And the Winner is … US-Staatsanleihen
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Einmal mehr voll daneben. Die erste Woche nach dem Referendum hat Finanzmarktauguren düpiert: Statt Krise spielten die Märkte Breuphorie, wie Zerohedge schreibt. Was nicht wirklich stimmt. Die Euro-Hausse war eher eine Ameriphorie, bei der die US-Bonds am meisten gewannen – satte 20 % binnen einer Woche. [Read more...]
Brexit: “Anleger” strafen Euroland
Während in den TV-Kanälen des Kontinents endlos darüber gelabert wird, wie sehr sich die Engländer ins eigene Bein geschossen hätten und wie schnell die Finanz-Zocker aus London abwandern würden, traf die Brexi-Entscheidung die Aktienmärkte von Euroland ungleich stärker als jene aus der Anglosphäre – obwohl letztere kostspieliger, teilweise gar absurd überteuert sind. Am besten hielt sich der englische Futsie. NB zu den “Chancen” des Kursmassakers. [Read more...]
Brexit und Währungsmanagement
Brexit, schmecksit, völlig egal – zumindest für die britische Volkswirtschaft. Dabei bleibe ich. Nicht egal ist das Leave-Votum 1.) für die drama queens in den Medien und 2.) für die Finanzmarktmanager in den (Noten)Banken. Die machten gute Umsätze, beispielsweise mit Käufen von (elektronischen) Dollars. Das Referendum ist der Vorwand, der’s möglich macht. [Read more...]
Inzwischen in Athen … – Rückblick auf ein gründlich verlorenes Jahr
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Vor einem Jahr war die neue Koalition in Athen frisch im Amt und alle waren hoffnungsfroh, dass sich nun, nach der Entfernung der korrupten Volksparteien, irgendeine Lösung ergeben werde. Heute ist’s wie eh und je, nur dass die Lage der wirklichen Griechen (alle außer Steuerflüchtlingen und Beamten) schlechter geworden ist. Tsipras und Merkel liefern sich ein Rennen, wer das jeweilige Wahlvolk besser verarschen kann. [Read more...]
Wer oder was finanziert US-Shale durch dick und dünn weiter ?
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US-Schieferöl steckt voller Geheimnisse. Eine soeben erschienene Analyse zeigt, dass die shale plays weiterhin unbeschränkt Fremdkapital bekommen, obwohl sie bereits bis über beide Ohren verschuldet sind. Die üblichen Antworten kreisen um Gemeinplätze wie “irrationales Verhalten” etc. Das reicht aber nicht. Dieses Agieren widerspricht selbst der rudimentärsten financial literacy. [Read more...]
Die Crash-Propheten geben Ezzes für gezähmten Finanzkapitalismus
Matthias Weik und Marc Friedrich haben den zweijährlich erscheinenden Bestseller vorgelegt. Er heißt diesmal Kapitalfehler. Zentrale These ist, dass der Finanzkapitalismus die Marktwirtschaft bei realen Gütern und Dienstleistungen schädigt (die oft als “Kapitalismus” bezeichnet wird). Bingo. Ihr Rezept ist mehr Regulierung und damit fordern sie, was alle forderm. Wie wär’s, zur Abwechslung unternehmerisches und finanzielles Scheitern zuzulassen und jenen, die weder investieren noch zocken wollen, ein zuverlässiges Sparmedium anzubieten ? [Read more...]
He, TTIP-Fans: Warum schweigt ihr über die Währungsschwankungen?
Die Freunde des Transatlantischen Freihandelsabkommens werden nicht müde, auf die Wohlfahrtseffekte hinzuweisen, die TTIP auf beiden Seiten des Großen Teichs haben könnte (und theoretisch auch haben müsste). Nur: Es existieren viel größere Hürden für den internationalen Warenverkehr als ein paar marginale Zölle und sonstige Hemmnisse – z.B., dass Exporteure für einen Dollar 120 und nur wenig später 70 Euro-Cents bekommen können. Sowas muss man ein echtes nicht-tarifäres Handelshemmnis nennen. NB zu einem festen und doch flexiblen Wechselkurssystem. [Read more...]
Die Zentralbanken lassen wieder Luft aus dem Dollar und tarnen
das mit den Preisen für Gold und Öl. Die lässt man konstant oder gestattet ihnen, moderat (aber unterproportional) zu steigen. Das Spielchen hat bereits zu Jahresbeginn begonnen, Es findet ruckartig, mit Unterbrechungen von jeweils ein paar Wochen statt. Die letzte Welle fand im Februar statt, siehe hier. Ziel ist offensichtlich die Verhinderung eines Dollarcrashs durch eine Art gemeinsam gemanagten “geordneten Rückzug”. Seit 22. April ist der USDX von 95 auf heute 92 Punkte zurückgenommen worden. Siehe dazu den Bloomberg-Chart hier. [Read more...]
Euro Gold II: Cash Management, 34 per cent annualized interest rate
Time for another update on my little project positive interest rates. My friend, who had invested a good deal of his christmas allowance and an advance on his end of the year bonus in physical gold, has sold some rounds to fill up his cash coffers ( à 1.140 Euro). He got 14% net for nearly five months, from this point, which makes for an annualized 34 %. But make no mistake: it was a marginal thing. R. would never give up his insurance against systemic failure.
Nationalbank: Der Schelling tut Zipferl auswinden – na und ?
Die österreichische Nationalbank hat am Donnerstag ihre Jahresbilanz gelegt, aber mir fällt nicht viel dazu ein, außer dass der Finanzminister auch dort rausquetscht, was geht. Warum soll es denen besser gehen als den vielen glücklichen Gewinnern einer neuen Registrierkasse? Von wegen Gewinn verdoppelt ! Von den 508 Mille, die die OeNB an Gewinn abführt, stammen 437 aus einer Rücklagenauflösung, die erst durch eine Gesetzesänderung ermöglicht wurde. Damit täuscht man höchstens ein paar Medien-Möpse. Ankündigung einer öffentlichen Konfession. [Read more...]
Hypo Kärnten: Erstes Bail-in, geht’s künftig bis zu den Einlagen rauf?
Bei der früheren Hypo Kärnten ist am Wochenende das erste “reguläre” Bail-in Europas offiziell gemacht worden – die Beteiligung der Gläubiger an der Abwicklung einer kaputten Bank. Aber auch Kontobesitzer wie du & ich sind Bankengläubiger. Das ist im Fall der HETA kein Thema. “Reingebailt” wurden nur Anleihegläubiger und die machen bei Wahlen “das Kraut nicht fett”. Künftig sind auch die Einleger in der Ziehung. [Read more...]