Die tiefe Geschichte Europas offenbart nicht nur gruselige Anklänge an frühere nationalsozialistische Vorstellungen der fernen kontinentaleuropäischen Vergangenheit,
sondern scheint sich auch in eine zwölf Jahrtausende umspannende, vormoderne historische Entwicklung einzufügen, die ein englischer Archäologe Die Geburt Eurasiens nennt. [Read more...]
“Große Geschichte”
Lange Zeiträume, Heilsgeschichte(n), Verschwörungen
Athen und die illiberale Demokratie
Als Ungarns Ministerpräsident begann über illiberale Demokratie zu schwadronieren, begrüßte ihn (ausgerechnet) EU-Chefkommissar Juncker mit “Hallo Diktator”. Der Mainstream klopfte sich auf die Schenkel und feixte, es gäbe ja gar keine illiberale Demokratie. Bald danach wurde erinnert, dass das Urbild der Volksherrschaft, die “klassische Athener Polis”, eine illiberale Demokratie gewesen sei und argumentiert, Liberalismus und Demokrate müssten getrennt werden um Zweiterer das Überleben zu ermöglichen. NB: Persönliche Worte zur liberalen Demokratie. NB II: Mehr Grübeleien zur “Liberalität”. [Read more...]
USA: Good Cop im Hinterhof
US-Außenminister Rex Tillerson tingelt gerade durch Lateinamerika um mit samtenem Ton die Interessen Washingtons in der Hemisphäre zu befördern – während sein Chef vor heimischem Publikum quasi mit Reibeisenstimme gegen Latino-Immigranten und Latino-Koks poltert. Gebraucht werden beide, Trump und Tillerson. Es ist ein altes Spiel, das nur Journos nicht verstehen müssen (vor allem aber deren Leser und Seher nicht). [Read more...]
Die irrationale Heilsgewissheit linker und rechter Globalisten
“Neoliberale” Freihandelsbefürworter und Fans der Klimagerechtigkeit sind verfeindete Geschwister Beide Gruppen zählen zu den Globalisten. Beide hängen dem Glauben an, sie kämen den Plänen des Weltgeists nach, die historisch notwendig wirklich werden. Tatsächlich sind linke wie auch rechte Globalisierung Menschenwerk. [Read more...]
Konvergenz der Millenarismen? Das Islamisierungskomplott V & VI
W. Eggert hat die Folgen 5 und 6 seiner “Vorlesungsreihe” über die Islamisierung Europas in den Endzeiterwartungen moslemischer und jüdischer “Sekten” vorgelegt. Es wirkt wie eine Antwort auf meinen Verdacht, dass rund um den Jerusalemer Tempelberg eine “Konkurrenz der Eschatologien” (besser: Millenarismen) stattfindet. Diese besagt, dass einschlägige muslimische und jüdische Planungen einander nicht widersprechen, sondern sich ergänzen – (auch) zum Schaden “ungläubiger” europäischer Völker. [Read more...]
Ein echtes Stück “Klimageschichte”
Bruce Campbell, ein emeritierter Mediävist, wendet das modische Schlagwort Klimawandel auf die sg. Krise des Spätmittelalters an. Dabei zeigt er, wie eine geänderte Sonneneinstrahlung und, davon abhängig, andere Luft-/Wasser-Zirkulationen die Basis für Hunger und Seuchen im Europa des 14. Jahrhunderts geschaffen haben und wie diese Krise die Vorbedingung für das danach entstehende maritim und transatlantisch bestimmte Europa war. Drum nennt er sein Werk auch “Der Große Übergang”. [Read more...]
Katalonien & das Sezessionsrecht
Darf Barçelona, was Laibach, Zagreb und Pristina durften? Oder darf es das nicht, wie z.B. Simferopol oder Sochumi? Zwei Seelen wohnen, ach, in der Brust aller großen Mächte, haben sie doch im eigenen Hinterhof Fallbeispiele für die eine wie die andere Antwort parat. Auch hier scheint das Recht aus der politischen Macht zu kommen, die wiederum in den Gewehrläufen ihren Ursprung hat. [Read more...]
Welche “Globalisierung” wir Europäer benötigen
Weder den “marktliberalen Rechtsglobalismus” extremer Freihandelsbefürworter noch den “etatistischen Linksglobalismus” der CO2-Sekte und der No border-Schwärmer. “Europa” braucht eine Globalisierung, mit der es einerseits seine industrielle Substanz erhalten und andererseits Rohstoffe und Energie importieren kann. Dafür benötigt es ein international akzeptiertes “neutrales” Zahlungsmittel. Die “Globalismen”, die von sog. Volksparteien, Liberalen und Grünen propagiert werden, basieren auf den US-Dollar sowie dem Ratschluss nicht rechenschaftspflichtiger Eingeweihter. [Read more...]
David Engels und Prinz August von Brüssel: Zur Konservativ-Revolution
Der belgische Althistoriker David Engels, der am Donnerstag einen Vortrag in Wien gehalten hat, macht auf frappante Parallelen zwischen der späten römischen Republik und heutigen EU-Staaten aufmerksam. Eine autoritäre Lösung der Krise nach dem Muster von Octavian/Kaiser Augustus hält er auch im Europa der Jetztzeit für wahrscheinlich (und bis zu einem gewissen Grad für vorteilhaft). Dabei denkt er allerdings an die Union, nicht die Nationalstaaten. [Read more...]
Eine Verteidigung europäischer Republik aus dem Geist Kants
Ein radikal anti(post)modernistischer Text gerät dem Althistoriker Egon Flaig zur Generalabrechnung mit dem akademischen und journalistischen “Zeitgeist”. Dabei gibt er, wohl ohne es zu wollen, zwei Kriterien für eine oder mehrere (kollektive) europäische Identitäten an: den aufklärerischen Universalismus der kritischen Vernunft Kants sowie einen in die Jetztzeit transponierten “Republikanismus” der griechischen Polis. Bemerkungen zu einer Neuerscheinung. [Read more...]
Xavier Naidoo: Marionetten
“Wie lange wollt ihr noch Marionetten sein? Seht ihr nicht, ihr seid nur Steigbügelhalter. Merkt ihr nicht, ihr steht bald ganz allein – für eure Puppenspieler seid ihr nur Sachverwalter.”
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Progressive Gewalt: W. Scheidels Geschichte der Ungleichheit
Walter Scheidel ist, was man als Polyhistor bezeichnen würde, gäbe es so etwas heute noch. Im zarten Alter von 50 hat er jetzt einen Parforceritt durch die Geschichte der Ungleichheit vorgelegt. Im Great Leveler, dem großen Gleichmacher, untersucht er den Zusammenhang von Kataklysmen und sozialer Ungleichheit, vom Menschenaffen bis vorgestern. Der geborene Österreicher, der heute in Stanford lehrt, muss speziell für progressistische Zeitgenossen schwer auszuhalten sein. [Read more...]
“Wissenschaftlich” – Ansichten eines Eine-Welt-Aristokraten
Ein paar Sätze aus einem längeren, in englischer Sprache gehaltenen Mail, dessen Absender zwar nicht via Bürgerkarte verifiziert, aber einigermaßen gut zu verorten ist. Elliott ist in seinen 30ern, ein junger Familienvater, den nicht die beruflichen und monetären Sorgen vieler Altersgenossen plagen. Insofern ist er mit seiner abgeschirmten Lebensweise zufrieden. Er weiß, dass die daraus entstehende Perspektive etwas Singuläres ist. Sie mag Nachteile haben – aber eben auch große Vorteile.
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