Marc Friedrich hat seinen (gefühlt) zehnten Bestseller über unser hoffnungslos verkorkstes Wirtschafts-und Finanzsystem veröffentlicht, dabei auf das Marketing-Männchen in seinem Ohr gehört und sich dafür entschieden, den Text positiver aufzumachen – statt dem “größtem Raubzug” oder dem “größten Crash” verheißt der Titel diesmal die größte Chance aller Zeiten. Seine Analyse liegt nach Meinung dieses Bloggers so falsch NICHT, aber es ist halt ein Problem, wenn man jedes Jahr einen frischen Henkel für das neueste Buch benötigt. [Read more...]
Lesefrüchte
Aus Büchern, Zeitungen und dem Cyberspace
Ein Versuch, sich einen Reim auf vergangenes Jahr zu machen
Michael Morris hat neun Monate nach einem hier besprochenen Buch über den ersten “Lockdown” einen Nachfolgetext veröffentlicht und, wie sich gezeigt hat, hat dieser Konspirationist in vielen Fragen die Nase vorn – auch gegenüber der professionellen Journaille, die meint, dass (bei bestimmten Themen) das Abschreiben von Aussendungen ausreiche. Man muss die Glaubenssysteme von Morris und seinem Verleger und Co-Autor nicht teilen um festzustellen, dass die Pseudo-Seuche den Regierungen einen Vorwand für abrupte Verschlechterungen lieferte. Und dass die “Maßnahmen” weltweit koordiniert sind, ist derartig augenfällig, dass sich kaum eine bessere Erklärung als eine Verschwörung (bzw. “nicht-öffentliche Absprachen”) anbietet. [Read more...]
Ein Plädoyer für eine Umwertung des Geschichts-Revisionismus
US-Historiker James M. Banner Jr., ein Establishmentissimo in Reinform, hat über Geschichtsrevisionismus geschrieben und – grundsätzlich korrekt – argumentiert, dass “Historiographie” für kleinere Revisionen, aber auch größere “Paradigmenwechsel” offen sein muss, will sie eine Wissenschaft sein. Banner meint jedoch NICHT bisher als Revisionisten bekannte “Kollegen” wie Harry Elmer Barnes, für den Franklin D. Roosevelt die japanische Attacke auf Pearl Harbor provoziert hatte, sondern alternative Akteure, Perspektiven & Themen, die sein Fach immer stärker prägen – “polithygienisch unbedenklichen Revisionismus” sozusagen. [Read more...]
Wer is’ stärker: I oder i? Die alten oder die neuen Kummerl?
Die neuen vermutlich – aber Parteiausschluss-Verfahren können schon mal 10 Jahre dauern, wie die SPD mit Thilo Sarrazin gezeigt hat. Die frühere Fraktionsvorsitzende der deutschen “Linken”, Sahra Wagenknecht, hat ein Buch veröffentlicht, das schon im Titel die auch in ihrer Partei Ton angebenden Schickimicki-Linken beleidigt: “Die Selbstgerechten”. Ziemlich sicher finden sich in ihrem Text auch mehrere Abweichungen vom Parteiprogramm, sodass Sahra “Clara” W. das wohl verdiente Schicksal aller Renegat*innen ereilen wird. Wenn nicht 2021, dann 2025. [Read more...]
Zur Öffentlichen Intimität Bordonis
Warum lesen wir, was wir lesen? Im Fall der L’intimità pubblica war es wahrscheinlich meine Neugierde, was der Autor des State of Fear in a Liquid World – siehe auch hier – zur heutigen Angst zu sagen hat, die – wie dieser Blogger meint – v.a. aus den rollenden Angst-Kampagen unserer Seuchen-Protagonisten kommt. Da hab’ ich mich aber schön geschnitten. Mit Ausnahme einer beiläufigen Bemerkung spielt die paura del contagio, die es 2017 ja noch nicht gegeben hat, auch im neuen Bordoni keine Rolle. Dafür hat sich dieser Blogger in mühsamen Debatten über Moderne und Postmoderne verheddert, kriegte aber auch die Reize der “Kulturkritik” Bordonis vor Augen geführt. [Read more...]
Glücksritter d. Rohstoffmärkte
Pünktlich zur Abenddämmerung des Fossil-Energie getriebenen Zeitalters stellen sich zwei Bloomberg-Journos mit einer schaurig-schönen Gute Nacht-Geschichte über die (Kaperbrief-losen?) Freibeuter unserer Epoche ein. Die neuen Piraten der Rohstoffmärkte seien, manchmal mit “fremden Geld”, tollkühn, skrupellos und – sofern sie Erfolg haben – steinreich. Natürlich ist ihre heutige Welt dem Untergang geweiht – aber aus anderen Gründen als die Autoren Javier Blas und Jack Farchy meinen. [Read more...]
“Corona”: Der Limited Hangout einer Pseudo-Seuche?
Ein sg. Aufdecker aus “pro-US-demokratischem Stall” hat ein Buch vorgelegt, das einerseits einen kaum noch abstreitbaren Sachverhalt “bestätigt” – dass der Erreger der “Wu Flu” nämlich aus einem chinesischen Labor stammt -, aber “vergisst”, noch offenkundigere Tatsachen zu “würdigen”. Rogin legt einen Ablauf nahe, der zwar möglich ist, “im Licht des von Schreyer geschilderten kontrollierten Ausrollens” der Pandemie aber ein Zufall wäre. Wesentliche Teile des Texts sind der erratischen China-Politik Trumps gewidmet, während dessen Amtsnachfolger (und Obama-Vizepräsident ab 2009) wesentlich besser davon kommt. [Read more...]
Klimakatastrophist & Covidiot: Erzählungen des Lieben Onkel Bill
Bill Gates hat “unendlich” mehr Geld und Einfluss als dieser Blogger und vielleicht zählt der Mann auch zu den großen “Innovatoren-Kapitalisten der Geschichte” (ein eigenes Thema, auf das hier nicht eingegangen wird). Seine Feinde behaupten, dieser Philanthrop sei ein Globalist mit sinistren Weltherrschafts-Plänen. Vielleicht, vielleicht nicht. Sicher ist, dass sich unser Lieber Onkel Bill in dubiosen Narrativen ergeht, die wenigstens zur Hälfte jenen der Ton angebenden Journaille ähneln. Wie diese täuscht auch Gates seine Leser ohne buchstäblich zu lügen. [Read more...]
Corona: Arvay und die kontrollierte Demolierung des Status Quo
Der österreichische Biologe Clemens Arvay hat ein Buch über Corona-Impfungen vorgelegt, das den radikalen Bruch verdeutlicht, der seit der sg. Corona-Krise mit allem gemacht wird, was Jahrzehnte als “bewährte staatlich-regulatorische Praxis” gegolten hat. Arvay, der diesem Blogger (im weiteren Sinn) “ideologisch” eher fern steht, ist ein sachkundiger Autor, der ausreichend verständlich bleibt und der den Blick des Laien (und Bürgers) auf das – gesagte und ungesagte – Wesentliche lenkt. Über die hinter besagtem Traditionsbruch liegenden möglichen Motive spekuliert Arvay nicht, das liefert dieser Rezensent – im Großen Bild eine quantité négligable – “von allein” zu.
Energie: Das deutsche Stromnetz und die Lektion aus Texas
Die Stromausfälle im US-Bundesstaat Texas von vor zwei Wochen beinhalten eine interessante Lektion für Elektrizitätsnetze der ganzen Welt, speziell aber in Deutschland: Zuviel intermittenter Strom aus “Erneuerbaren” erhöht das Risiko von Black- und Brownouts. Wie in jüngeren Büchern beschrieben, ist unterbrechungsfreie Elektrizität aus unserer heutigen “Weltzivilisation” nicht wegzudenken. [Read more...]
Energie: Ein Streit um des Kaisers Bart – Peak Oil in Mexiko
In einem kürzlich erschienenen Buch über den seit zwei Jahren amtierenden mexikanischen Links-Popo-Präsidenten wird ein kritisches Resümee über das erste Drittel von dessen Amtszeit gezogen – vom zentralistischen & selbstherrlichen Stil López Obradors bis zu dessen angeblichem Versagen in der sg. Corona-Krise. Speziell ulkig fällt die (oft berechtigte) Kritik an der wahnhaften Erdölpolitik “AMLOs” aus – vorgetragen von jemandem, dessen eigene Realitätswahrnehmung auch nicht die beste ist. [Read more...]
Die “Agenda 2040″ eines Schuldenschneiders
Der Berater Daniel Stelter, der sich seit Jahr und Tag weigert, Spitzenpolitiker(inne)n & potenziellen Auftraggebern in den A. zu kriechen, hat ein Reformkonzept für die nächsten 20 Jahre vorgelegt, das alles in allem großartig wäre, stünde die Welt nicht vor einer beispiellosen “Disruption”, in der alle Karten neu gemischt werden. Unheimlicherweise ist Stelter dieser Umstand im Großen und Ganzen bekannt, er erwähnt ihn in seinem Buch aber nicht – was die Warum-Frage aufwirft. [Read more...]
Die Hassfigur & die Gleichheit
Thilo Sarrazin, Hassfigur des sich demokratisch nennenden Polit-Gesindels, hat nach sieben Jahren eine Paperback-Ausgabe seines 2014 erstmals erschienenen “Tugend-Terrors” herausgebracht – und wem’s ein Anliegen ist, kann aus 10 Jahren Abstand eine (so weit) unblutíge moderne Hexenjagd nachlesen – 3,5 Jahre nach deren Beginn und aus Sicht der verfolgten Hexe. Heute lässt sich dazu fest stellen, dass das erst die Anfangsphase war und dass derlei wohl noch 100 Jahre oder wenigstens Jahrzehnte andauert, legt man als Maßstab die historischen Geschehnisse an. [Read more...]
Wissenschaftlich fundiertes Chillen für Steinzeitler mit Smartphones
Ein auf Buschmänner spezialisierter US-Anthropologe hat über die tiefe Geschichte der Arbeit geschrieben, wobei er nahe legt, dass in herkömmlichen Gesellschaften viel zu lange gearbeitet werde und dass die Ju/’hoansi, die er seit 25 Jahren studiert, zeigten, dass auch mit weniger Arbeit eine “wohlhabende” Gesellschaft möglich sei. Diese Schlussfolgerung wird aus politischen Motiven zwar gern gehört – problematisch ist sie trotzdem. NB zur Roboterisierung der Arbeit. [Read more...]